In Zukunftsszenarien über die Entwicklung von Familien finden sich Hinweise darauf, dass sich im Jahr 2050 leibliche Verwandtschaften für die Eltern-Kind-Beziehungen unwichtig sein können. In diesem Seminar wollen wir dies zum Anlaß nehmen, die Bezüge von Familie und Verwandtschaft im sozialen Wandel zu untersuchen. Was ist Familie? Was ist Verwandtschaft? Wie sind die Zusam-menhänge geregelt: matrilinear? patrilinear? Im Kontext der Fragen nach der Matrilinearität werden wir uns mit der "suppressed history" beschäftigen und der Frage nachgehen, ob Umbrüche in den Bildungsverläufen (Jungen als Bildungsverlierer?) auf Umbrüche in den Arbeitsbiographien ein-wirken und zur Heraufkunft eines neuen Matriarchats beitragen? Aber auch gleichgeschlechtliche Partnerschaften, Inseminationsfamilien und alternative Gemeinschaftsformen wollen wir uns als Möglichkeiten der Entleiblichung von Verwandtschaftsstrukturen betrachten. Literatur wird in der ersten Seminarsitzung bekannt gegeben.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WT 2018/19