„Ziel des Sportpatenprojekts ist es, Kinder mit ungünstigen Entwicklungschancen durch den Sportpaten mit Hilfe sportlicher Aktivitäten in ihren motorischen, sozialen, emotionalen, kognitiven und körperlichen Fähigkeiten zu fördern und zu stärken, um allen Kindern die gleiche Chance in der Entwicklung (Chancengleichheit: Art. 26 Allgemeine Erklärung der Menschenrechte) zu geben. Das Sportpatenprojekt versteht sich als Mentoren-Modell Studierende und/oder ältere Schüler/innen einer weiterführenden Schule übernehmen für ein Jahr eine Sportpatenschaft für Kinder mit ungünstigen Entwicklungsbedingungen (u.a. geflüchtete Kinder, Kinder mit motorischen Defiziten, Kinder mit schwierigen sozialen Situation wie Scheidung der Eltern). Die Sportpaten üben über ihr persönliches (Sport-)Verhalten und ihre (Sport-)Biografie eine Modellfunktion für die Kinder aus. Dr. Marie Ghanbari wurde mit dem Sportpatenprojekt, 2013 mit dem Cusanus-Preis und 2017 mit dem Global Teacher Prize Top 10 Finalist Award ausgezeichnet und hat eine langfristige Zielsetzung. Mit Hilfe der sportlichen Aktivitäten werden Kinder unterstützt und gestärkt. Doch auch die Sportpaten profitieren von ihrer Aufgabe und der Übernahme Verantwortung. Sie erhalten einen tiefgehenden Einblick in die Lebenssituationen der Kinder (u.a. auch geflüchtete Kinder) und werden so für die Ungleichheit der Bildungsvoraussetzungen sensibilisiert.“

Botschaft von dem ehemaligen Vizekanzler und Außenminister Sigmar Gabriel:

„Das Sportpatenprojekt ist ein tolles Projekt“. "Ich bin beeindruckt", bilanzierte Sigmar Gabriel. "Marie Ghanbari hat Projekte aufgebaut, die man sich überall in Deutschland wünschen würde." Mit Lehrerinnen wie Ghanbari verbindet Außenminister Gabriel, so sagt er, das „Ziel, die Gesellschaft zusammenzuhalten“.  Diese besondere Verbindung zwischen Schule, Hochschule, Forschung und Ehrenamt im Sportpatenprojekt existiert nur in Münster. "Eine wirklich großartige Idee von Marie Ghanbari", lobte Sigmar Gabriel und fügte lächelnd hinzu: "Übrigens hätte ich früher selbst gut einen Sportpaten brauchen können.“

Sportpatenprojekt- und Seminar: Dieses ist ein Konzept und soziales Projekt, welches Theorie und Praxis miteinander verbindet. Im Rahmen der Zusammenarbeit von Wissenschaft, Schule und Ehrenamt im Sinne von 'Closing the translation gap' und 'best pracitce' werden die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen bei dem Sportpatenprojekt (Hermannschule Münster und M9 Seminar) verankert und integriert. Angehende LehrerInnen werden im Rahmen des Sportpatenseminars, welches in das Modul M9 Theorie-Praxis-Modul integriert ist, als Sportpaten ausgebildet und begleiten eins zu eins als Mentor Kinder mit ungünstigen Entwicklungsbedingungen. Es ist eine Win-Win Situation auf mehreren Seiten. Die Kinder werden gestärkt und gefördert (u.a. Selbstwertgefühl, Selbstwirksamkeit, Selbstkonzept, Fitness, Motivation) und die Sportpaten erleben praxisnahes Lernen und werden in ihrer Empathie und pädagogischen Handlungsfähigkeit ausgebildet; sie werden für Kinder mit ungünstigen Entwicklungsbedingungen sensibilisiert und lernen zudem auch den Umgang mit den Eltern kennen. Gleichzeitig werden die Schulen und Lehrer entlastet, da die Sportpatenkinder besser integriert werden, weniger Störungen zeigen und durch ihr gesteigertes Selbstwertgefühl bessere Lernleistungen zeigen. Insgesamt haben wir seit 2012 220 Sportstudierende (angehende Lehrkräfte) als Sportpaten ausgebildet sowie 220 Sportpatenkinder in ihrem Selbstwert, Selbstwirksamkeit und sportlichen Aktivität gefördert und gestärkt.

Das Sportpatenseminar und Projekt ermöglicht angehenden Lehrern praktische Erfahrungen zu sammeln und durch den engen 1zu1 Kontakt ihre Empathiefähigkeit zu schulen und zu entwickeln. Mit Hilfe von Seminar- und Reflexionssitzungen werden angehende LehrerInnen in ihrer Selbst- und Fremdwahrnehmung sensibilisiert. Angelehnt an der ‚positive Psychology‘ (u.a. Marsh, 2008) ist im Sportpatenseminar / -projekt ein Konzept entwickelt worden, bei welchem die Studierenden sich und ihre Sportpatenkinder durch die SWOT (strength, weakness, opportunity, threats) Analyse selbst reflektieren und an ihren Stärken und deren der Kinder ansetzen.

 

Als freies Studienprojekt muss das Projekt "Sportpatenprojekt Hermannschule & Friedensschule" belegt werden

https://studium.uni-muenster.de/qisserver/rds?state=verpublish&status=init&vmfile=no&publishid=161763&moduleCall=webInfo&publishConfFile=webInfo&publishSubDir=veranstaltung

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2018/19