Seit wenigen Jahren hat der Migrationsdiskurs über die vermeintlich mangelhafte Integration bzw. Integrierbarkeit insbesondere deutsch-türkischer Migrantinnen und Migranten selbst der dritten Generation in Deutschland wieder an Brisanz gewonnen. Dies ist auch einigen jüngeren Buchveröffentlichungen und der auf sie folgenden kontroversen Mediendebatten
(u. a. Thilo Sarrazin) geschuldet.

In den Migrationsdiskursen spielt die erhöhte Sensibilität für die Mehrsprachigkeit von Schülerinnen und Schülern mit "Migrationshintergrund" eine zentrale Rolle. Der seit den 90er Jahren neu formulierten Analyse eines „monolingualen Habitus“ (Ingrid Gogolin) in deutschen Klassenzimmern wird teils immer noch mit einer Kritik an der angeblich mangelnden Beherrschung der deutschen Umgebungssprache durch Migrantinnen und Migranten begegnet. Das Seminar möchte den Fokus auf Definitionen, Debatten und Diskurse zur Rolle der deutschen Sprache und anderer Varietäten (u. a. „Kiezdeutsch“) für Migrantinnen und Migranten richten. Es geht um metasprachliche Äußerungen, um Äußerungen also, die -- wie im Falle von Sprachkritik -- Sprache und Sprachumgang thematisieren und bewerten.
In den ersten Blöcken des als Blockseminar konzipierten Seminars wird in zentrale Aspekte der Sprachkritik, Sprachdiskursforschung und Mehrsprachigkeit eingeführt. Diese sollen helfen, Kriterien des metasprachlichen Argumentierens im Migrationsdiskurs aufzudecken. Im fünften Block werden diese Aspekte anhand ausgesuchter Quellen zum Migrationsdiskurs konkretisiert. Schließlich werden pädagogisch-didaktische Perspektiven eröffnet: Wie lässt sich eine erhöhte Sensibilisierung für Mehrsprachigkeit im Unterricht sinnvoll nutzen und praktisch umsetzen?  

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2015/16

Für dieses Seminar ist eine persönliche Anmeldung erforderlich!

Sie können sich für die Teilnahme am Projekt um einen Praktikumsplatz bewerben. Der Praktikumszeitraum, inklusive eines Begleitseminars, erstreckt sich über zwei Semester.

Zu den Aufgaben während des Praktikums gehören:

    Teilnahme an einer Schulung in Kollegialer Fallberatung
    Selbstständige Einarbeitung in das Thema Kasuistik und Lehrerbildung
    Leitung von Sitzungen Kollegialer Beratung mit Lehramtsstudierenden unter supervisorischer
    Begleitung
    Erhebung und Auswertung von Evaluationsergebnissen des Projekts
    Multiplikatorenarbeit mit zukünftigen Praktikanten

Voraussetzungen:

    - Studium nach LABG 2009 und bereits absolviertes Orientierungspraktikum
    - Interesse an der Arbeit im Team sowie an selbstständigem Arbeiten
    - Bereitschaft zur kritischen Selbstreflexion
    - Interesse an theoriegestützer Praxisarbeit
    - Bereitschaft und Interesse an der Leitung kleiner Gruppen

Es stehen 16 Praktikumsplätze für das Modul Berufsfeldpraktikum (BFP) zur Verfügung.

Nähere Informationen zum Projekt:

Weitere Informationen zum Projekt und Hinweise zur Bewerbungen finden Sie unter:

https://www.uni-muenster.de/EW/studium/praktika/kfb/index.html

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2015/16

Auf 50 Studierende begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung erforderlich!


Mit Blick auf die gegenwärtige Bildungspolitik und -praxis konstatiert Gert Biesta, dass die Diskussion über Ziele und Zwecke der Erziehung gegenwärtig keinen Platz mehr einnähme. Erziehung sei aber eine Praxis, die überhaupt erst durch Ziele und Zwecke zu Erziehung werde. Auch Pädagogen in verschiedensten pädagogischen Handlungsfeldern sind vor die Aufgabe gestellt, entweder extern, z.B. mit Lehrplänen, gesetzte Ziele zu erreichen oder aber selbst Ziele aus der pädagogischen Interaktion heraus zu entwickeln.
Was aber ist überhaupt ein pädagogisches Ziel? Und welche Rolle spielen Ziele im pädagogischen Handeln eigentlich? Im ersten Teil des Seminars versuchen wir Fragen dieser Art auf Grundlage der Lektüre zentraler erziehungswissenschaftlicher Beiträge zu klären. Im zweiten Teil nehmen wird aktuelle bildungspolitische Diskurse in den Blick und fragen, welcher Stellenwert pädagogische Zielsetzungen gegenwärtig zukommt.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2015/16

Auf 35 Teilnehmer begrenzte Veranstaltung, Anmeldung erforderlich!

Wie lernen Erwachsene? Wie gestaltet sich die Lehre für Erwachsene? Wo liegen die Besonderheiten und Unterschiede erwachsenengerechter Lehre und erwachsenenbildnerischer Lerntheorien im Vergleich zu anderen Feldern der Erziehungswissenschaft? Diese und weitere Fragen möchte das Seminar klären. Hierbei wird das Lehren und Lernen Erwachsener nicht nur als ein konstitutives Thema der Erwachsenenbildung/Weiterbildung beleuchtet. Vielmehr soll es ebenfalls darum gehen, die Aktualität und Fluidität der Thematik kontextuell zu verorten (bspw. die gesellschaftliche und politische Dimension) sowie konzeptionell zu verstehen (bspw. in Form des Lebenslangen Lernens).


Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2015/16