Nicht nur Studierenden stellt sich diese Frage immer öfter zu Beginn ihres Studiums. Zunehmend sehen sich ganz unterschiedliche Bevölkerungsgruppen mit der prekären Suche nach bezahlbarem und bedarfsgerechtem Wohnraum konfrontiert. Kein Zweifel – die „Wohnungsfrage” ist zurück in der öffentlichen Debatte. Die ansteigenden Kauf- und Mietpreise, die Finanzialisierung des Wohn(raum)marktes, der massive Zuzug in urbane Ballungsräume, der Rückgang des Bestandes an Sozialwohnungen und die Privatisierung kommunaler Wohnungsbestände sind dabei einige Aspekte einer vielschichtigen Problematik, die bereits als „neue soziale Frage” thematisiert wird. Aus sozialethischer Sicht sind viele dieser Dynamiken besonders bedeutsam, weil sie sowohl mit erheblichen Verteilungswirkungen als auch mit sozialer und räumlicher Ungleichheit und Exklusion verbunden sind, etwa zwischen Boomregionen und sozioökonomisch schwächeren Peripherien, zwischen Reichenvierteln und Problemquartieren, aber auch zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen mit unterschiedlichen gesellschaftlichen, kulturellen und sozioökonomischen Bedingungen und mit jeweils spezifischen Anforderungen und Bedeutungszuschreibungen an Wohnen und Wohnraum.

Eingebettet in grundlegende Überlegungen zur Christlichen Sozialethik nimmt das Blockseminar dieses Problemszenario in den Blick. Dabei hat das Seminar dezidiert einen Werkstattcharakter. Gemeinsam sollen die gesellschaftlich-ethischen Herausforderungen erarbeitet, sozialethische Bearbeitungsstrategien diskutiert und Lösungsoptionen angedacht werden.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2020