- Lehrende/r: Markus Drüding
- Lehrende/r: Thomas Großbölting
- Lehrende/r: Alexia Ibrahim
Politik ist darauf angewiesen Orientierung wie auch Gemeinsinn zu stiften. In ihren Letztbegründungen kommt sie ohne den Rückgriff auf sakrale Formen nicht aus. Vielfältige Rituale der Politik beziehen sich daher auf religiöse Formen und Praktiken. Bekannt ist dieser Zusammenhang für die „großen“ Diktaturen, den Nationalsozialismus wie auch den Stalinismus und öfter. Das Hauptseminar wird diese ‚klassischen‘ Beispiele aufnehmen, aber auch nach den vielfach zu beobachtenden weiteren Ausprägungen von sakralisierter Politik in demokratischen Staatsformen fragen. Spätestens mit der Französischen Revolution entstanden zwischen Religion und Politik neue Konfigurationen und Brechungen, die besonders in politischen Ritualen und Inszenierungen ihren Ausdruck fanden. Beim Staatsbegräbnis, bei der Inauguration des Präsidenten, aber auch bei den Parteitagen der großen Volksparteien oder im Wahlkampf werden sakrale Sprache, Bilder oder Praktiken zum Zwecke der Mobilisierung und Legitimierung politischer oder sozialer Ansprüche herangezogen wurden. Unter den Leitbegriffen „Sakralisierung von Politik“ bzw. „Politische Religion“ sollen verschiedene typische Konfigurationen in Diktaturen wie auch in demokratischen Staatsformen herausgearbeitet und miteinander verglichen werden.
- Lehrende/r: Liliya Berezhnaya
- Lehrende/r: Thomas Großbölting