Die freiheitstheoretischen Errungenschaften der Aufklärung bilden die Grundlagen unserer heutigen Gesellschaft und sie ist die Leitkategorie individueller Lebensführung. In dieser Gemengelage wird sie für allerlei Begründungsfälle beansprucht, so dass sie wie eine verbrauchte Metapher wirkt. Ihr Gebrauch zehrt besonders von Kants Bestimmung als Selbstgesetz bzw. Autonomie, womit sie den Gegensatz zur Fremdbestimmung bzw. Heteronomie oder gar der Determination bedeutet, insofern damit die Priorisierung der je eigenen Bedürfnisse und Interessen gemeint ist.

Aber erschöpft sich der Begriff darin? Wie steht es um das Verhältnis der Einzelnen und der Gemeinschaft im Horizont der Autonomie? Wie lässt sich Freiheit begründen und was braucht es um ihren Begriff zu bilden? Wie steht es heute um diesen Begriff? Ist in allem, wo „Freiheit“ drauf steht auch „Freiheit“ drin?

Der südkoreanische Philosoph Byung-Chul Han diagnostiziert in seinen Auseinandersetzungen mit dem Kapitalismus und der Arbeitswelt, dem technologischen Fortschritt und der Digitalisierung, der Konsumgesellschaft und psychischer Gesundheit eine Illusion der Freiheit, die sich als eine Krise der Freiheit darstellt. Diesen Betrachtungen wollen wir uns widmen und sie philosophisch-theologisch von Johannes Duns Scotus über Immanuel Kant und Hermann Krings bis Thomas Pröpper gegenlesen.

Lesen Sie zur Vorbereitung RECKI, Birgit: Freiheit. Wien 2009. Alle weitere Literatur zum Seminar wird mit dem Seminarplan in der ersten Einheit bekannt gegeben.

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Semester: ST 2024

Im Alter, aber auch im Fall einer schweren Erkrankung oder eines Unfalls ergeben sich ungewohnte Veränderungen. Auf körperliche und psychische Einschränkungen lässt sich z.B. mit lebenspraktischen Umstellungen, psychischer Anpassung oder mit Mitteln der Medizin reagieren. Aber auch Alltag und Wohnen bergen neue Herausforderungen. Die Angst vor schlechter Lebensqualität oder Abhängigkeit von fremder Hilfe lassen diese Lebensphase in negativem Licht erscheinen. Was kann aus christlicher Perspektive zu einem geglückten Altern beitragen?

Gegen Ende des Lebens sind wir oft sehr verletzbar und auf medizinische Hilfe, aber auch andere Formen der Unterstützung angewiesen. Damit verbindet sich heute sogar die Frage, ob wir das Wann und Wie des Sterbens geschehen lassen oder es selbst in die Hand nehmen.

In die Vorlesung werden ethische Fragen in Bezug auf Autonomie im Alter, Umgang mit Demenz, Behandlungsbegrenzung und Sterbehilfe behandelt.

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Die Entstehung des Monotheismus ist eine der prägenden Entwicklungen der Religions- und Geistesgeschichte der Antike. Die Anfänge der Vorstellung, dass es nur einen Gott gibt, nicht viele Götter, reicht tief in die Antike zurück. Im Alten Israel kam sie zum Durchbruch. Etwa zeitgleich sind in der klassischen griechischen Philosophie Tendenzen zur Konzeption der Einheit der Welt und damit zusammenhängend der Idee eines einzigen Gottes zu beobachten. Aus beiden Traditionen heraus entwickelt sich die christliche Vorstellung des Einen Gottes, die durch die Trinitätsvorstellung zu einer spezifischen Ausprägung gefunden hat. Die Vorlesung behandelt diese Geschichte des Monotheismus in der Antike von ihren Anfängen im Alten Orient und im Alten Israel über die griechische und römische Philosophie bis zur Konzeption des christlichen Monotheismus in der Spätantike.

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"Gegenreformation", "Tridentinischer Katholizismus" - unter diesen Begriffen wird in verschiedenen Kontexten die katholische Kirchengeschichte des 16. bis 18. Jahrhunderts verhandelt - also nur etwas für Barockfans und Traditionalisten? Weit gefehlt: die Reformbewegungen und Aufbrüche im katholischen Europa nach der Reformation zeigen ein vielgestaltiges Bild, das deutlich vielschichtiger ist als so manchens Klischee es vermuten lässt. Der Modulkurs beschäftigt sich mit den pluralen Formen katholischer Konfessionskulturen vom Konzil von Trient (1545-1563) bis zur katholischen Aufklärung des 18. Jahrhunderts. Weitere Themen sind dabei bischöfliche und landesherrliche Reformmaßnahmen, Dreißigjähriger Krieg (1618-1648), frühneuzeitliche Religionsfrieden, kirchliche Buchzensur, Auseinandersetzungen um den Jansenismus.

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In den Jahrzehnten vor und nach 1800, der von R. Koselleck so betitelten „Sattelzeit“, kommt es in den deutschsprachigen Ländern zur Formierung der Religionsphilosophie als eigener Disziplin. Kant und Hegel leisten dabei die offensichtlichsten Beiträge, die Diskussionen reichen aber viel weiter und beschäftigen viele Interessierte in der sich aufklärenden Gesellschaft. Kristallisationspunkte sind z.B. die publizistisch ausgetragenen Streitsachen, die F. H. Jacobi anstrengt, oder die Fragen einer explizit religiös-theologischen Rezeption des Kantianismus.

Der systematische Ertrag der Untersuchung dieser historischen Entwicklungen besteht in der Profilierung der Einsicht, dass ein entscheidendes Element bei der Frage nach Gott darin besteht, das glaubende (und auch zweifelnde) menschliche Subjekt des Gottesglaubens in die Reflexion einzubeziehen. Die Frage nach Gott ist keine abstrakt-theoretische, sondern eine existentielle – die es dann freilich philosophisch-theologisch zu durchdenken gilt. Dabei können sowohl theistische als auch nicht-theistische Optionen ausgelotet werden. Entsprechend erfährt die Religionsphilosophie der Sattelzeit eine starke Rezeption in gegenwärtigen Entwürfen, beispielsweise bei D. Henrich, K. Müller und S. Wendel.

Dieser dreistündige Modulkurs verbindet Vorlesungs- und Seminarelemente miteinander. Die gemeinsame und individuelle Arbeit an Texten und Positionen aus der Philosophiegeschichte sowie das Formulieren eigener systematischer Überzeugungen sind die Bausteine dieser Lehrveranstaltung.

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Die Rede von der Königsherrschaft Gottes ist uns aus den Evangelien gut bekannt. Aber welche Vorstellungen stehen hinter diesem Konzept? Wie hängen die Konzepte von menschlichem und göttlichen Königtum zusammen? Welche altorientalischen Vorstellungen stehen im Hintergrund, wenn wir von Gott als König sprechen? Gibt es im Alten Testament Texte, die sich bereits kritisch mit diesen theologischen Konzepten auseinandersetzen? Die Vorlesung möchte eine Reihe von zentralen Texten analysieren und so auch methodisch die Breite alttestamentlicher Exegese und biblischer Theologie erschließen

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In der gegenwärtigen Philosophie wie im allgemeinen Zeitgeist ist eine naturalistisch-szientistische Weltsicht weit verbreitet: Alles ist Natur, und die Naturwissenschaften stellen den einzigen Weg zur Wahrheit dar. Die erstpersonale Perspektive eines Menschen ebenso wie seine Freiheit und Verantwortung können in einem solchen Naturalismus nicht verstanden, sie können nur reduktiv wegerklärt werden.

Demgegenüber argumentiert diese Lehrveranstaltung für eine „Metaphysik der Subjektivität“. Damit ist zweierlei gemeint: Zum einen gilt es, sich über die phänomenale Eigenart und die besondere epistemische wie praktische Leistung menschlicher Subjektivität zu verständigen. Darin besteht der erste und entscheidende argumentative Zug gegen den Naturalismus. Zum anderen erlegt man sich selbst damit eine aus dem ersten Zug folgende argumentative Verpflichtung auf: eine Struktur der Welt zu denken, in der Subjekte einen Platz haben.

Beiden elementaren Teilen einer „Metaphysik der Subjektivität“ widmet sich diese Lehrveranstaltung im Lauf des Semesters. Dazu wird auf Ansätze aus der sogenannten klassischen deutschen Philosophie (Kant, Hegel) zurückgegriffen, um sie zu einer systematisch überzeugenden Position für heute zu vergegenwärtigen.

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