Das Seminar soll Studierenden der Sozialwissenschaften einen kursorischen Überblick über die Grundfragen und Forschungsgebiete der Mediensoziologie vermitteln. Beginnend mit der Frage, was überhaupt unter „Medien" zu verstehen ist (Begriff, Geschichte, Typologie), analysieren wir sodann die Anatomie und die gesellschaftspolitischen Funktionen der „Bild"-Zeitung, skizzieren die Entwicklung des TV-Marktes und des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, tauchen ab in die Soziologie des CyberSpace, problematisieren die fortschreitende Interessenverflechtung von Wirtschaft, Medien und Politik (Bertelsmann, Berlusconi, Fox), streifen Grundfragen der Medienpädagogik, benennen gängige Methoden der Analyse von Medienprodukten, identifizieren die Merkmale und Dynamiken von Medienereignissen, lernen Klassiker der Medientheorie kennen (u.a. Postman, Adorno) und wenden uns schließlich neueren mediensoziologischen Erklärungsansätzen zu (Digitaler Kapitalismus, Mediokratie, Virtuelle Gesellschaft).
In Absprache mit den TeilnehmerInnen kann das Seminar auch geblockt werden (z.B. an zwei Wochenenden). Hausarbeiten sind möglich; eine Klausur ist nicht vorgesehen. Weitere Details zu den Seminaranforderungen sind meiner Instituts-Homepage zu entnehmen.
- Lehrende/r: Martin Kotulla
- Lehrende/r: Astrid Reuter
- Lehrende/r: Sita Steckel
Wer in der Arbeitswelt von Gestern seinen Job verstand, musste nicht zwangsläufig auch sich selbst verstehen. Arbeitsplätze mit festen Stellenbeschreibungen und vorhersehbaren Routineabläufen minimierten die Unterschiede zwischen den Arbeitsplatzinhabern und machten sie weitestgehend austauschbar. Was der Einzelne wollte, spielte keine große Rolle. Die Tatsache, dass viele ihre Talente besser an anderer Stelle hätten entfalten können, gehörte zu jenen Ungerechtigkeiten, die im Leben und vor allem in der Arbeitswelt eben passierten.
Mit Entwicklung des zwar nicht immer befriedigenden, dafür aber sicheren Arbeitsplatzes zum Auslaufmodell hat sich die Situation grundlegend verändert. In der Arbeitswelt von Heute gilt es zunehmend eigenverantwortlich zu agieren. Statt starrer, lebenslang ausgeübter Berufe und Berufsqualifikationen sind nunmehr Kenntnisse und Fähigkeiten gefragt, die es uns ermöglichen, rasch und flexibel von Job zu Job, von Aufgabe zu Aufgabe und von Projekt zu Projekt zu wechseln. Doch hierbei ist Vorsicht geboten.
Wer jede Möglichkeit ergreift, die der Markt ihm bietet, wird schnell zu dessen Spielball. Deshalb ist es wichtig, herauszufinden, welche Aufgabe uns im Leben zufällt. Den eigenen Werten, Wünschen, Fähigkeiten und Talenten nachzuspüren, ist längst keine schöngeistige Spielerei mehr, sondern unabdingbare Voraussetzung für ein erfolgreiches und erfülltes Arbeitsleben.
Das Seminar „Zeig‘ was Du kannst…“ ist eine Veranstaltung des Instituts für Soziologie in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Berufsförderung und Ausbildung (GEBA). Als unabhängiger Bildungsträger in der Region Münsterland bietet die GEBA Qualifizierungsmaßnahmen u.a. für ältere Arbeitssuchende, die bereits erlebt haben, was in Zukunft weniger die Ausnahme als die Regel sein wird: ein Lebenslauf mit Brüchen.
Im Tandem wird es darum gehen, Erfahrungen auszutauschen, Interessen und Talente zu entdecken und mithilfe der neuen Medien sichtbar zu machen. Ziel ist es, jedem Teilnehmenden den bewussten Einsatz der eigenen Kreativität zu ermöglichen, sei es im Job oder in einer sinnvollen anderen Tätigkeit, z.B. in der Freiwilligenarbeit.
Die ersten Sitzungen des Seminars werden der Vorbereitung auf die Tandemarbeit dienen, die weiteren Sitzungen der überwiegend selbst organisierten Zusammenarbeit der Studierenden mit den älteren Arbeitssuchenden. Am Schluss wird eine Auswertung der Ergebnisse stehen.
Eine Teilnahme am Seminar ist nur bei einem hohen Maß an Verlässlichkeit, Engagement und regelmäßiger aktiver Mitarbeit möglich.
- Lehrende/r: Katy Teubener