Computerspiele sind im Laufe der letzten Jahrzehnte wichtiger Bestandteil des Alltags von Jugendlichen wie Erwachsenen geworden; fast die Hälfte der Deutschen spielt regelmäßig am PC, Handy und/oder Konsole. Ein nicht geringer Teil der Spiele hat ein historisches Setting oder thematisiert direkt historische Ereignisse, weshalb angenommen werden kann, dass das Medium die Vorstellungen der Spielenden von Geschichte beeinflusst. Im ersten Teil der Übung werden theoretische Ansätze zur Beschreibung und Analyse der Darstellung von Geschichte in Computerspielen aus Perspektive der Geschichtsdidaktik und Geschichtswissenschaft sowie der Game Studies vorgestellt. Im zweiten Teil der Übung analysieren wir auf Basis dieser Ansätze konkrete Spiele und diskutieren darauf aufbauend mögliche Konsequenzen für das historische Lernen. Der letzte Teil der Übung widmet sich der Geschichte des Mediums selbst und nimmt die Entwicklung der Computerspiele aus technik- und kulturgeschichtlicher Perspektive in den Blick.
- Lehrende/r: Christian Winklhöfer
Der Lernbereich „Gesellschaftslehre” umfasst die Fächer Geschichte, Erdkunde und Politik. An den Gesamtschulen NRWs werden diese Fächer in der Sekundarstufe I – anders als beispielsweise am Gymnasium – nicht einzeln, sondern in einem gemeinsamen Fach unterrichtet. Damit ist der Anspruch verbunden, gesellschaftlich relevante Themen aus den verschiedenen Fachperspektiven zu betrachten und diese miteinander zu verknüpfen. Dies kann für angehende Lehrkräfte eine Herausforderung darstellen, haben sie doch in der Regel nur eines der drei Fächer studiert. Hier setzt die Veranstaltung an, indem sie erstens in die Konzeption des Faches Gesellschaftslehre und in die Grundlagen der beteiligten Fächer einführt, wobei der Schwerpunkt auf dem fächerintegrierenden Ansatz für die Gesamtschulen in NRW liegt. Mit Blick auf den aktuellen Kernlehrplan geht es zweitens darum, am Gegenstand "Stadt" bzw. "Stadtgesellschaft" konkrete pragmatische Überlegungen anzustellen, wie Inhalte im Gesellschaftslehreunterricht aus historischer, geografischer und politischer Perspektive erschlossen werden können. In einem dritten Schritt sollen diese didaktischen Überlegungen im Rahmen einer Stadtbegehung praktisch erprobt und anschließend im Hinblick auf ihre Potentiale und Herausforderungen reflektiert werden.
Die Veranstaltung findet in Kooperation von Geschichts-, Geographie- und Politikdidaktik statt, die sich auf ihre jeweiligen Fachperspektiven konzentrieren. Um diese Perspektiven im Sinne des Veranstaltungsziels sinnvoll in Beziehung setzen und so die Chancen wie Herausforderungen des Lehrens und Lernens im Fach Gesellschaftslehre diskutieren zu können, ist gegen Ende der Vorlesungszeit eine gemeinsame Block-Veranstaltung (18.01.2019, 14-18 Uhr) geplant. Da in diesem Rahmen auch die Stadtbegehung erfolgen wird, ist die Teilnahme an diesem Termin verbindlich.
- Lehrende/r: Christian Winklhöfer
Ziel historischen Lernens ist weniger der Erwerb historischen Gegenstandswissens, sondern die Befähigung der Lernenden zum eigenständigen historischen Denken. Zentrale Bedeutung kommt dabei der historischen Urteilsfähigkeit zu. Im Seminar werden zunächst verschiedene Theorien der (historischen) Urteilsbildung vorgestellt und verglichen, bevor im zweiten Teil die unterrichtspragmatische Ebene in den Blick genommen wird. Im dritten Teil werden schließlich empirische Erkenntnisse über die Fähigkeit von Schülerinnen und Schülern, fundierte Sach- und Werturteile zu formulieren, erarbeitet und diskutiert.
Im Rahmen der Veranstaltung können in Absprache mit dem Lehrenden auch Leistungspunkte für Inklusion erworben werden.
- Lehrende/r: Christian Winklhöfer