Universität trauert um Dr. Ursula Franke
Dr. Ursula Franke, Gründungs- und Ehrenmitglied des Senatsausschusses für Kunst und Kultur der Universität Münster, ist im Alter von 92 Jahren verstorben. Die Philosophin engagierte sich nicht nur bis ins hohe Alter ehrenamtlich in Münsters Kulturszene, sondern auch für die Belange von Frauen.
1925 in Berlin geboren, wurde sie nach Ausbildungen als Schauspielerin und Journalistin am „Theater am Niederrhein“ in Kleve engagiert und arbeitete dann im lokalen Feuilleton einer Zeitung im Ruhrgebiet. Parallel dazu studierte sie Philosophie, Germanistik und Katholische Theologie an der Universität Münster. Nach ihrer Promotion im Jahr 1971 war sie Mitarbeiterin der Leibniz-Forschungsstelle Münster und Mitherausgeberin der Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft. Außerdem war sie als Lehrbeauftragte dem Philosophischen Seminar der Universität eng verbunden.
Mit ihrem wissenschaftlichen Interesse für Fragen der Ästhetik und insbesondere für die zeitgenössische Kunst gehörte sie zu den bekannten Gesichtern der münsterschen Kulturszene und hat viele wichtige Impulse gegeben. So initiierte sie bereits zu den Skulptur Projekten 1997 eine wissenschaftliche Vortragsreihe an der Universität, die seit 2007 unter dem Namen „Blumenberg Lectures“ große Strahlkraft entwickelt hat. Außerdem entwickelte sie in den 1980er Jahren zusammen mit der Psychologin Lilly Kemmler die erste Frauenforschungsreihe an der WWU. Bis 2001 war sie stellvertretende Vorsitzende des Senatsausschusses für Kunst und Kultur, der 1989 unter anderem auf ihre Initiative hin ins Leben gerufen worden war. 2007 wurde Franke zum Ehrenmitglied ernannt.