Aktuelles im und um den Masterstudiengang Kulturpoetik der Literatur und Medien
Freizeitpark als Gegenstand der Medienkulturwissenschaft (PD Dr. Stephan Brössel)
Die Doku-Serie "The Imagineering Story" (USA 2019) zeigt eindrücklich auf, wie fundamental die Thematisierung von Welten und das Erzählen für die Funktionsweise von Freizeitparks und ihre immersive Wirkung sind: „Geschichten bestimmen das Erlebnis”, heißt es an einer Stelle. Immer wieder wird dabei auf die Schnittstelle zwischen Parkgestaltung und (narrativem) Film abgehoben, auf den Effekt der Emotionalisierung, die immersive Anlage von Themenwelten und des Parks insgesamt. Gutes Design, so wird es auf eine griffige Formel gebracht, erzeuge virtuelle Realitäten, biete Nervenkitzel und emotionale Anbindung.
Viele Stichwörter, die auch in der Medienkulturwissenschaft eine wesentliche Rolle spielen. Der Gegenstand, so fremdartig er aus literaturwissenschaftlicher Sicht zunächst erscheinen mag, ist auch einer der Kulturpoetik.
Das Seminar legt einen kultursemiotischen Zugang zu Themenparks, sondiert verfügbare Instrumentarien und prüft sie auf ihre Anwendbarkeit, um dann die Grundkonstituenten ‚Thematisierung‘, ‚Storytelling‘ und ‚Immersion‘ in Augenschein zu nehmen. Innerhalb dessen hält David Ginnuttis (Europa-Park) einen Gastvortrag und findet eine Exkursion im Phantasialand mit dortiger Arbeit am Gegenstand statt.
Pornopoetik (Madita Oeming)
Pornos als Forschungsgegenstand der Medienkultur- und Textwissenschaften: Einblicke in die historische Entwicklung der Pornografie und ihrer wissenschaftlichen Auseinandersetzung bietet im Sommersemester 2022 Privatdozentin Madita Oeming den Studierenden der Kulturpoetik. Schließlich handelt es sich auch bei Pornos um eine breit konsumierte Textfülle, die sowohl Vorstellungen von Sexualität prägt, gesellschaftliche Konstrukte reproduziert und auch Gegenentwürfe präsentiert. Wie also sprechen, denken und forschen wir zu diesem Gegenstand unserer Alltagskultur?
Wir freuen uns, dass wir Madita Oeming für ein Gastseminar an der Universität Münster gewinnen konnten!
Am 15.08.2023 ist im Rowohlt-Verlag Madita Oemings Publikation "Porno. Eine unverschämte Analyse" erschienen.
Wie schreibt man Dähmukrati?
Tagung
Workshop
Sex Revolts
The Punk Singer: A Film About Kathleen Hanna
Ränder und Konturen des Chthuluzäns
Kulturpoetik als Dramaturgie
Tagung Anthologieserie
Akademie und Aktivismus
Die Erzählungen der Spiele
„The narrative analysis of computer games is still at its beginning. Few game scholars have sound knowledge of narratology and probably an even smaller number of narratologists are knowledgeable about computer games“, konstatierte Britta Neitzel vor einem halben Jahrzehnt. Seitdem haben sich die Karten neu gemischt. Die in den letzten fünf Jahren erschienenen Forschungsergebnisse dürfen hoffen lassen, dass die Computerspielnarratologie ihr Anfangsstadium überwunden hat, und nun praktikable Konzepte zur Analyse der Erzählformen in Games vorliegen. Der Workshop nimmt sich vor, diese Texte zur Diskussion zu stellen und gleichzeitig an dem von Neitzel erwähnten doppelten Defizit zu arbeiten und neben narratologischen Kenntnissen auch Kenntnisse von konkreten Spielbeispielen mitzuliefern. Bachelor- und Masterstudierende, die sich einen Einblick in wissenschaftliche Untersuchungen von Computerspielen verschaffen möchten, sind zur Veranstaltung ebenso herzlich eingeladen wie Forscher*innen der Literatur-, Medien-, Kulturwissenschaft – sei es mit oder ohne Spielerfahrung.
Art des Workshops:
Der zweitägige Workshop findet am Freitag, den 9.11.2018, von 14:00 bis 20:00, am Samstag, den 10.11.2018, von 10:00 bis 16:00, statt. Pro Tag werden je zwei Texte besprochen, dann folgt ein Spielsegment. Zuletzt rundet eine Keynote jeden Veranstaltungstag ab. Ein PDF-Reader wird bei Anmeldung an alle Teilnehmenden versandt. In den Sitzungen selbst werden Impulsreferate in die Diskussion einleiten. Die beiden gewählten Spiele (What remains of Edith Finch (2017) / 80 Days (2014)) thematisieren durch ihre Game Design-Entscheidungen das Erzählen selbst, sodass die Konzepte aus der diskutierten Sekundärliteratur an ihnen bestens erprobt werden können. Die beiden Keynotes der Gäste Dr. Martin Hennig und Dr. Jan-Noel Thon werden die diskutierten Ansätze in den Kontext ihrer Forschung setzen, um damit beispielhaft darzustellen, welche übergeordneten Fragen, Computerspielforschung beantworten kann.