Leben
Alfons Weische studierte zunächst in Rom Philosophie und Theologie. Dann wechselte er zur Klassischen Philologie, die er an den Universitäten zu Münster und Marburg studierte. Nach dem Staatsexamen (1959) und der Promotion (1960) arbeitete er als Assistent am Institut für Altertumskunde der Westfälischen Wilhelms-Universität. Er erhielt ein zweijähriges Stipendium der Fritz Thyssen Stiftung. 1963 war er Hörer am Collège de France in Paris. 1969 habilitierte er sich für Klassische Philologie. 1970 wurde er zum außerplanmäßigen Professor ernannt.
Nach einer Lehrstuhlvertretung an der Universität München wurde er 1974 zum Wissenschaftlichen Rat und Professor für Klassische Philologie mit besonderer Berücksichtigung der wissenschaftlichen Grammatik der lateinischen Sprache an der Universität Münster ernannt. Im Jahr 1979/80 war er Dekan des Fachbereichs Alte und außereuropäische Sprachen und Kulturen. Viele Jahre leitete er die Arbeitsstelle Lateinische Wortforschung. 1994 trat er in den Ruhestand.
Weisches Forschungsschwerpunkt ist die antike Philosophie und Rhetorik sowie lateinische Sprachwissenschaft. Im Zentrum seiner Forschung stehen die Schriften Ciceros.
Weische setzt sich auch für Latein als lebendige Sprache ein, u. a. durch die Einrichtung eines Circulus Monasteriensis, der durch die thematische Vielfältigkeit der Vorträge und die Lebhaftigkeit der Diskussionen sich großer Beliebtheit erfreut. Er war Mitglied der Societas Latina in Saarbrücken und 1987 Mitbegründer der Latinitati Vivae Provehendae Associatio (L.V.P.A.). Er verfasste viele Jahre für die Philosophische Fakultät der Universität Münster die lateinischen Urkunden zur Verleihung des Titels 'doctor honoris causa', u. a. für Jean Claude Juncker, Wolfgang Thierse und Gerd Mak. Wie in diesen Urkunden geht es auch in seinen zahlreichen lateinischen Gedichten vor allem um Porträtierung bestimmter Persönlichkeiten.