Konsequentialistische Ethik: Grundsätzliche Fragen
Stets das zu tun, von dem man sich die besseren Folgen verspricht, ist nur scheinbar eine Milchmädchenweisheit. Ein Workshop am 16. und 17. Februar wird sich mit den Grundideen und Stolpersteinen des ethischen Konsequentialismus beschäftigen.
Der Workshop ist organisiert von der Kolleg-Forschergruppe "Theoretische Grundfragen der Normenbegründung in Medizinethik und Biopolitik". Er findet statt am 16. und 17. Februar 2012 im Hanse-Wissenschaftskolleg Delmenhorst. Die Teilnahme ist kostenlos; die vorherige Anmeldung an casb@wwu.de wird jedoch erbeten.
"Konsequentialistische Ethik"
Dass man von den jeweils zur Verfügung stehenden Handlungsoptionen stets diejenige realisieren sollte, die die besten Konsequenzen hat, ist eine naheliegende These. Warum sollte man A tun, wenn man weiß, dass B die besseren Folgen hat?
Doch so naheliegend diese Grundthese des Konsequentialismus auch ist, so viele Fragen wirft sie zugleich auf. Was zum Beispiel ist überhaupt eine „Konsequenz“? Und wie können wir die verschiedenen Konsequenzen verschiedener Handlungen miteinander vergleichen und bewerten? Soll es wirklich nur auf die Konsequenzen ankommen oder spielen auch andere Faktoren eine Rolle? Diese und andere Fragen sind seit langem Gegenstand der Diskussion unter Protagonisten und Kritikern des Konsequentialismus. Unterschiedliche Antworten auf sie haben zur Entstehung einer Vielzahl unterschiedlicher Varianten konsequentialistischer Ethik geführt.
Andere hingegen halten den konsequentialistischen Ansatz für grundsätzlich verfehlt – entweder weil ihnen schon die Grundthese nicht einleuchtet oder aber weil sie die mit ihr verbundenen Probleme für unlösbar halten.
Der Workshop will ein Forum für die Diskussion des konsequentialistischen Ansatzes bieten. Dabei soll sowohl die Grundthese adressiert werden als auch einige der mit ihr verbundenen Probleme.
Programm
Donnerstag, 16. Februar 2012 | |
9:30 – 11:00 | Grundideen des Konsequentialismus und Argumente für den Konsequentialismus Jörg Schroth (Göttingen) |
Kaffeepause | |
11:30 – 13:00 | Konsequenzialisierung: Königsweg oder Sackgasse? Monika Betzler (Bern) & Jörg Schroth (Göttingen) |
Mittagessen | |
14:30 – 16:0 | Vier Stolpersteine für den Konsequentialismus – und wie man sie vermeidet Dieter Birnbacher (Düsseldorf) |
Kaffeepause | |
16:30 – 18:00 | Moralische Rechte im Konsequentialismus? Taxonomische und substantielle Fragen Bettina Schöne-Seifert (Münster) |
Gemeinsames Abendessen | |
Freitag, 17. Februar 2012 | |
9:30 – 11:00 | Konsequentialismus und Dilemmata – oder: how to make (non-)sense of moral conflicts Susanne Boshammer (Bern) |
Kaffeepause | |
11:30 – 13:00 | Gerichtete Pflichten als Problem des Konsequentialismus? Peter Schaber (Zürich) |
Mittagessen und Abreise |