JICE Seed Funding
© Robert Matzke

JICE Seed Funding

Das Joint Institute for Individualisation in a Changing Environment (JICE) vergibt Anschubfinanzierungen für innovative Forschungsprojekte, die sich mit Ursachen, Mechanismen oder Konsequenzen von Individualisierung in den Natur-, Sozial- oder Geisteswissenschaften befassen. Das Programm zielt darauf ab, das Verständnis von Individualisierungsprozessen in sich verändernden Umwelten und ihre interdisziplinäre und artübergreifende Übertragbarkeit zu fördern.

Förderumfang

Erfolgreiche Anträge werden jeweils mit bis zu 10.000 € gefördert.

Förderfähigkeit

Das Programm ist offen für Bewerber:innen aller Karrierestufen. Um gefördert werden zu können, muss mindestens ein:e Antragsteller:in mit der Universität Münster oder der Universität Bielefeld assoziiert sein.

Antragstellung

Aktuell ist keine Antragstellung möglich. Wir werden Sie an dieser Stelle informieren, wenn wieder Anträge eingereicht werden können.

Kontakt

Für weitere Informationen:
Dr. Tobias Zimmermann
Wissenschaftlicher Koordinator
contact@jice.info

Laufende Förderungen

  • Individualisierte Wege zum Wohlbefinden

    Dr. Lara Kroencke & Dr. Niclas Kuper (Psychologische Diagnostik und Persönlichkeitspsychologie, Universität Münster)

    Wohlbefinden ist eine äußerst wichtige Komponente, die eng mit der Anpassung und dem Risiko für psychische Erkrankungen verbunden ist. Aus diesem Grund haben eine Vielzahl von Forschungsarbeiten die Einflussfaktoren für Wohlbefinden untersucht. Die meisten dieser Studien konzentrierten sich auf generell Einflüsse, die im Durchschnitt ausschlaggebend sind. Dieser Ansatz ignoriert jedoch die erheblichen Unterschiede zwischen Menschen in Bezug darauf, was sie mögen und welche Aktivitäten sie bevorzugen – und damit auch das Ausmaß, in dem die Wege zum Wohlbefinden individualisiert sind (d. h. spezifisch für einzelne Personen). Vor diesem Hintergrund verfolgt dieses Projekt einen individualisierteren Ansatz: Mittels einer hochintensiven smartphonebasierten Studie zur individuellen Wohlbefindensdynamik im Alltag untersucht es die persönlichen Faktoren, die bei bestimmten Menschen zu Wohlbefinden führen. Anhand von Wohlbefindensinterventionen wird es zudem dazu beitragen, maßgeschneiderte Interventionen zu entwickeln, die der Individualität Rechnung tragen.

  • Ältere Bevölkerungsgruppen in digitalen Umgebungen. Individualität, Vulnerabilität und Bedeutung im Leben

    Dr. Nadine Mooren (Ethik und praktische Philosophie, Universität Münster) & Dr. Julia Rötzmeier-Keuper (Digitale Märkte, TU Berlin)

    Angesichts der zunehmenden Integration digitaler Technologien in unser tägliches Leben, z. B. durch Smart Homes, Online-Dienste und digital assistierte Wohnumgebungen, ist es wichtig zu verstehen, wie sich diese Veränderungen auf ältere Menschen und deren Lebensqualität auswirken. Die kollektiven Auswirkungen verschiedener digitaler Technologien auf den sozialen und physischen Raum älterer Menschen sind noch wenig erforscht. Dieses Projekt schließt diese Forschungslücke, indem es durch Tiefeninterviews mit älteren Menschen erforscht, wie sie digitalisierte Umgebungen wahrnehmen und mit diesen interagieren, welche unterschiedlichen Werte ihre Wahrnehmungen bestimmen und wie individuelle Bewältigungsstrategien im Zusammenhang mit ihren individuellen Biografien entstehen. Darüber hinaus befasst es sich mit ethischen Fragestellungen, die sich daraus ergeben, dass digitale Technologien sich auf Faktoren wie das Sicherheitsgefühl älterer Menschen, ihre soziale Verbundenheit, ihre empfundene Einsamkeit und ihre persönliche Autonomie auswirken.

  • Was ist nötig, um ein Gebäude zu verstehen?

    Jun.-Prof. Dr. Jakub Krukar (Spatial and Architectural Cognition, Universität Münster)

    Das Projekt untersucht, wie sich kleine Unterschiede in den individuellen Laufwegen auf die Fähigkeit einer Person auswirken, sich in großen öffentlichen Gebäuden wie Flughäfen oder Krankenhäusern zurechtzufinden und diese zu verstehen. Derzeitige Verfahren zur Architekturanalyse lassen persönliche Erfahrungen außer Acht und konzentrieren sich auf das gesamte Layout und nicht darauf, wie Menschen mit ihrer Umgebung interagieren. In diesem Projekt wird mit Hilfe von Virtual Reality und Online-Experimenten untersucht, wie sich individuelle Laufwege und Perspektiven auf die Navigation auswirken – mit dem Ziel, die Gestaltung komplexer öffentlicher Räume zu verbessern, damit Menschen sich besser darin zurechtfinden.