La jeune génération des médiévistes français invitée à Münster /
Programm im Sommersemester 2012:
Seit 2009 laden wir einmal im Monat junge französische Kolleginnen und Kollegen dazu ein, im Rahmen eines französischsprachigen Vortrages ihre laufenden Projekte und Forschungsvorhaben vorzustellen und gemeinsam zu diskutieren.
Ziel der Veranstaltungsreihe ist es, die aktuelle (und zukünftige) Mittelalterforschung in Frankreich, deren Themenschwerpunkte und Methoden näher kennenzulernen und insbesondere mit der jüngeren französischen Historikergeneration ins Gespräch zu kommen.
Die Vorträge finden in französischer Sprache statt. Die Beiträge in der anschließenden Diskussion können aber gern auch auf deutsch oder englisch vorgetragen werden. Die Veranstalter bemühen sich sicherzustellen, daß die Veranstaltung für alle Seiten verständlich und ertragreich ist.
Um das Verständnis zu erleichtern, wird zudem vor jeder Veranstaltung eine längere deutschsprachige Zusammenfassung des Vortrages zur Verfügung gestellt. Diese kann auch vorab per E-Mail über unseren Newsletter bezogen werden (Anmeldung unter: hiltmann@uni-muenster.de).
Zeit: Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 18 Uhr (c.t.)
Ort: WWU Münster, Historisches Seminar, Fürstenberghaus, Domplatz 20-22, Raum 104 (ehem. 108)
Termine:
Montag, 23.04.2012
Sylvie Joye (Reims)
Historiographie et histoire du mariage par rapt au haut Moyen Age – mit deutscher Zusammenfassung
(Die mittelalterliche Raubehe in Geschichte und moderner Geschichtsschreibung)
Sylvie Joye hat an der École Normale Supérieure in Paris studiert und wurde 2006 an den Universitäten Lille III und Padua mit einer Arbeit zur Raubehe im frühen Mittelalter promoviert, die im Herbst 2012 bei Brepols erscheinen wird. Seit 2007 ist sie Maître de conférences an der Universität Reims Champagne Ardenne. Ihr Interesse gilt vor allem der Geschichte der Frau in Spätantike und frühem Mittelalter, der Verwandtschaft zwischen Antike und Mittelalter, dem römischen Recht und den leges barbarorum sowie den Barbaren in der Geschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts.
Montag, 14.05.2012
Benoît Grévin (CNRS-LAMOP Paris)
Nouvelles perspectives en histoire de la rhétorique médiévale ? L'ars dictaminis entre théorie et pratique (XII-XIVe siècle) – mit deutscher Zusammenfassung
(Neue Wege für die Geschichte der mittelalterlichen Rhetorik ? Die Ars dictaminis zwischen Theorie und Praxis [12.-14. Jh.])
Benoît Grévin ist als Forscher des CNRS am Laboratoire de Médiévistique Occidentale de Paris (LAMOP) tätig. Er hat an der École Normale Supérieure in Paris, an der Universität Paris X-Nanterre und der École française de Rome studiert und wurde 2005 mit einer Arbeit zu den Briefen des Piero della Vigna und der Entstehung der politischen Sprache im spätmittelalterlichen Europa promoviert, die 2008 in Rom erschien. Er beschäftigt sich vor allem mit spätmittelalterlicher Textgeschichte, der Geschichte der Rhetorik (ars dictaminis), der Kenntnis des Arabischen im Westen (Italien) wie allgemein mit Fragen der Komparatistik.
Montag, 11.06.2012
Maud Pérez-Simon (Paris III)
Le Roman d'Alexandre en prose au prisme de ses manuscrits, ou des différentes façons de lire un même texte – mit deutscher Zusammenfassung
(Der Roman d'Alexandre en prose im Spiegel seiner Handschriften oder unterschiedliche Arten, den gleichen Text zu lesen)
Maud Pérez-Simon hat an der École Normale Supérieure in Lyon studiert und wurde 2008 in mittelalterlicher Literatur und Kunstgeschichte promoviert. Nach verschiedenen Stationen, unter anderem in Princeton und an der Universität Paris Est-Marne la Vallée, ist sie seit 2009 maître de conférences an der Universität Sorbonne-Nouvelle - Paris 3. Ihre Studien widmen sich vor allem den mittelalterlichen Handschriften als Zeugnissen der literarischen Rezeption und den visuellen Strategien ihrer Miniaturen.
Montag, 02.07.2012
Joël Chandelier (Paris VIII)
Médecine et anthropologie à la fin du Moyen Âge : une nouvelle approche – mit deutscher Zusammenfassung
(Medizin und Anthropologie im späten Mittelalter: Ein neuer Forschungsansatz)
Joël Chandelier ist maître de conférences an der Universität Paris 8. Er hat an der École des chartes studiert und war Mitglied der École française de Rome. 2007 wurde er mit einer Arbeit zur Rezeption des Kanons der Medizin von Avicenna an den italienischen Universitäten vor der großen Pest promoviert. Im Mittelpunkt seines Interesses steht seitdem die Beziehung zwischen Medizin und Philosophie in der arabischen und der lateinischen Welt sowie die Frage nach der Verbindung zwischen Theorie und wissenschaftlicher Praxis im späten Mittelalter.
Den Flyer zur Veranstaltungsreihe finden Sie hier.