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Glossarverzeichnis

STRUKTURWANDEL

(ml) Struktureller Wandel ist ein äußerst komplexer Prozess, der mit langfristigen Entwicklungen einer Wirtschaft einhergeht.  Konkret bezeichnet Strukturwandel die Veränderung der Wirtschaftsstruktur, d.h. des Anteils der verschiedenen Sektoren (üblicherweise: Landwirtschaft, Industrie, Dienstleistungen) an der Gesamtproduktion und damit auch ihrer relativen Bedeutung für die Gesamtwirtschaft. Strukturwandel ist immer mit Ressourcenreallokationen und Bedeutungsverschiebungen verbunden, deren Konsequenzen bis auf gesellschaftliche Wertvorstellungen, politische Entscheidungsfindung und die unmittelbare Lebensgestaltung der Individuen wirken, die als "Ressourcen" umgeschichtet werden.

Die bedeutendste langfristige Entwicklung in diesem Zusammenhang ist anhaltendes, aber sektoral ungleich verteiltes Wirtschaftswachstum: Sektoral unterschiedliche Produktivitätsgewinne und Einkommenszuwächse gehen dabei mit steigendem Durchschnittseinkommen der Wirtschaft einher. Das steigende Durchschnittseinkommen bewirkt Veränderungen der durchschnittlichen Nachfrage, die wiederum die Produktion in bestimmten Branchen, die höherwertige und teurere Produkte anbieten, stimuliert.

Die sektoralen Strukturveränderungen können dabei durch unterschiedliche geographische Verteilung der sektoralen Wirtschaftstätigkeit regionale Strukturveränderungen bedingen. Sowohl sektoraler als auch regionaler Strukturwandel bringt mit sich, dass nicht alle Sektoren und die in ihnen Beschäftigten gleichermaßen von Wirtschaftswachstum profitieren. Insbesondere die Beschäftigten in "schrumpfenden" Branchen sind häufig gezwungen, anderweitige Beschäftigungsmöglichkeiten, die auch andere berufliche Qualifikationen erfordern, zu suchen. Eine sozial befriedigende Bewältigung des Strukturwandels hängt entscheidend vom Erfolg dieser Umorientierung ab. Gleichzeitig kann durch einen gebremsten Strukturwandel auch die langfristige Entwicklung der Volkswirtschaft beeinflusst werden.

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