Einführungen in die Wirtschafts- und Sozialgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts
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SKALENÖKONOMIEN

(tl) Economies of Scale (oder Skalenerträge) sind Kostenersparnisse, die bei gleichbleibender Produktionstechnik und hohen Fixkosten der Produktion auftreten, wenn die Produktionsmenge erhöht wird. Dadurch können nämlich die (unabhängig von der Produktionsmenge anfallenden) Fixkosten auf mehr hergestellte Einheiten umgelegt werden, so dass die Durchschnittskosten der Produktion sinken.

Ursachen für Skalenerträge können sein:

  1. Spezialisierungsvorteile aus Arbeitsteilung (Lern- und Übungseffekte),
  2. Kostenersparnisse, die sich aus einer Vergrößerung von Produktionsmitteln ergeben, deren KapazitÄt vom Durchsatz- oder Fassungsvermögen bestimmt wird (vergrößert man zum Beispiel bei einem Tank die Außenfläche, erhöhen sich die von der Oberfläche abhängigen Herstellungskosten in der zweiten Potenz, das Fassungsvermögen steigt in der dritten Potenz),
  3. Ersparnisse aus zentralisierter Lager- und Reservehaltung,
  4. Vorteile bei der Anwendung unternehmensspezifischen Know-hows (kann in großen Unternehmen häufiger genutzt werden als in kleinen)
  5. das Prinzip des kleinsten gemeinsamen Vielfachen bei aufeinanderfolgenden Fertigungsstufen mit unterschiedlicher optimaler Kapazität oder
  6. Losgrößenersparnisse (funktionell bedingten Mindestgrößen, zum Bespiel bei Kraftwerken).
Eine Folge von Skalenerträgen sind Anreize zu horizontalen Unternehmenszusammenschlüssen (also Zusammenschlüssen von Unternehmen auf der gleichen Produktionsstufe), weil in größeren wirtschaftlichen Einheiten günstiger produziert werden kann.

Außerdem können sie als Markteintrittsbarriere fungieren. Dann nämlich, wenn der schon auf dem Markt präsente Anbieter hohe Stückzahlen produziert und dementsprechend niedrige Durchschnittskosten hat. Ein potentieller Konkurrent muss mit einer hohen Produktionsmenge starten, um diese ebenfalls zu erreichen. Voraussetzungen hierfür aber sind eine ausreichende Kapitalversorgung und eine entsprechende Aufnahmefähigkeit des betreffenden Marktes.

Wenn die Stückkostendegression (das Sinken der Durchschnittskosten bei zunehmender Produktion) sehr stark ausgeprägt ist, liegt der Extremfall eines natürlichen Monopols vor; das heißt, es wäre ökonomisch ineffizient das betreffende Gut von mehr als einem Anbieter herstellen zu lassen (so zum Beispiel bei Kanalisationen, Bahnstrecken oder anderen netzgebundenen Gütern).

erklärende Zeichnung

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