Einführungen in die Wirtschafts- und Sozialgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts
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E I N L E I T U N G


Herzlich willkommen bei unseren kleinen "Einführungen in die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts"! Da die Forschungsfelder der Wirtschafts- wie der Sozialgeschichte sehr umfassend sind, präsentieren die vorliegenden fünf Abschnitte lediglich einen kleinen Ausschnitt. Hierbei sollte nicht Repräsentativität, wohl aber die exemplarische Einführung in einige bedeutende historische Zusammenhänge und geschichtswissenschaftliche Arbeitsfelder erwartet werden. Darüber hinaus betrachten wir das Projekt nicht als abgeschlossene Einheit, sondern als offenes, noch zu erweiterndes Angebot.

Der erste Abschnitt beschäftigt sich mit einem klassischen Feld der Wirtschaftsgeschichte, dem für das 19. und 20. Jahrhundert charakteristischen nachhaltigen verwandtes Thema Wirtschaftswachstum, das im Großbritannien der "Industriellen Revolution" seinen Ausgang nahm und in zunehmend interdependenten Wachstumsphasen und Brüchen auch in anderen Regionen v.a. Westeuropas und Nordamerikas zu beobachten ist.

Die zweite Sitzung beschäftigt sich mit kulturhistorischen Ansätzen zur Untersuchung des verwandtes Thema Alltags und zeigt exemplarisch an der Geschichte der Familie, von Familienbildern und Konsumdiskursen deren Erkenntnispotential auf.

Die Einheit zum verwandtes Thema demographischen Übergang skizziert einerseits die Arbeitsweise der historischen Demographie und stellt andererseits den einschneidenden bevölkerungsgeschichtlichen Wandel der "westlichen Welt" in den vergangenen zwei Jahrhunderten vor. Hierbei werden auch soziale Folgen etwa für die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern deutlich.

verwandtes Thema Der Sozialstaat beschäftigt sich mit dem institutionellen und sozialen Wandel von der traditionellen gemeindlichen Armenfürsorge zum okzidentalen Sozialstaat und seinen politischen und gesellschaftlichen Hintergründen und Auswirkungen.

Die Einheit zur verwandtes Thema europäischen Integration schließlich stellt Ausgangssituation, institutionelle Lösungen und Probleme der bisher vor allem auf wirtschaftlicher Ebene erfolgten europäischen Integration in historischer Perspektive dar.

Die Lehreinheiten entstanden als multimediale Nachbereitung einiger Sitzungen einer zweisemestrigen Vorlesung im Wintersemester 2002/2003 und Sommersemester 2003, die Prof. Dr. Ulrich Pfister bzw. HD Dr. Georg Fertig gemeinsam mit Prof. Dr. Hans-Ulrich Thamer bzw. PD Dr. Frank Becker vom Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte durchführten. Diese Einführungsveranstaltung verband Wirtschafts-, Sozial- und Politikgeschichte. Die computergestützte Begleitung des politikgeschichtlichen Teils bearbeitet derzeit Dr. Peter Hoeres.

Die bewusst knapp (und damit übersichtlich) gehaltenen Vorlesungsskripte wurden hierbei angereichert mit Quellen- und Datenmaterial, Hintergrundinformationen und vor allem einem umfassenden Glossar. Letzteres bemüht sich schwerpunktmäßig um die verständliche Erklärung des verwendeten wirtschaftswissenschaftlichen und soziologischen Fachvokabulars. Auf diese Weise hoffen wir, dazu beizutragen, die Hemmschwelle zu reduzieren, die vielfach gegenüber den theoretischen Grundlagen der Wirtschafts- und der Sozialgeschichte und ihren Methoden besteht. Geplant ist zudem, im Materialteil noch stärker wissenschaftliche Arbeitsweisen der genannten Nachbardisziplinen vorzustellen und so die Methodenkompetenz und den Umgang mit aufgearbeiteten Daten einzuüben.

Die verwendeten Vorlesungstexte stammen von Ulrich Pfister und Georg Fertig; bei letzterem lag auch die Leitung des Teilprojekts. Die erstellten Glossartexte stammen dagegen weit überwiegend von Markus Lampe und Thorsten Lübbers. Markus Lampe hat auch die technische Seite des Vorhabens betreut, unter Nutzung von HTML-Vorlagen des Lehrstuhls für Geschichte der Frühen Neuzeit. Für die nicht webbasierte Nutzung existiert eine Fassung im FreeStyleLearning-Format, die Interessierten gern zur Verfügung gestellt werden kann.

Die Redaktion und die Autoren bedanken sich bei zahlreichen weiteren derzeitigen und ehemaligen Mitarbeitern des Lehrstuhls für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, des Lehrstuhls für die Geschichte der Frühen Neuzeit und des Instituts für Wirtschafts- und Sozialgeschichte: Dr. Carsten Burhop, Dr. Thomas Bittner, Volker Lünnemann, Eva-Maria Lerche, Zoltan Osterbach und Markus Baltzer.

Die Erstellung der vorliegenden Einheiten wurde zum Teil mit Mitteln des Lehrstuhls für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte betrieben.  Das Vorhaben war zudem organisatorisch und konzeptionell eingebunden in das von Prof. Dr. Peter Funke geleitete BLK-Fernstudienprojekt "Computergestützte Hochschullehre im Fach Geschichte" (2001-2003), das sich auch an der Finanzierung beteiligte. Wir haben vielfältig von den Anregungen profitiert, die sich aus der gemeinsamen Arbeit im BLK-Projekt ergeben haben.

Münster, im Mai 2004
Markus Lampe
Georg Fertig

 
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