Ein Gast aus Australien
Humboldt-Preisträger Prof. Hugh O'Neill forscht bei Geowissenschaftlern der Universität Münster
Münster (upm), 13. Juni 2012
Prof. Hugh O´Neill
Die Geowissenschaftler der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) haben einen Gast aus Australien: Prof. Hugh O'Neill von der Australischen Nationaluniversität (ANU) forscht als Humboldt-Forschungspreisträger für drei Monate in Münster.
Der mehrfach ausgezeichnete Wissenschaftler bearbeitet verschiedene Themengebiete: von der Mineralogie und der Erforschung magmatischer Gesteine über die Geochemie bis hin zur Kosmochemie, die sich mit der Entstehung und Verteilung von chemischen Elementen und Verbindungen im Universum befasst. Während seines Aufenthalts in Münster geht er verschiedenen Forschungsfragen nach. Dabei arbeitet er eng mit seinen Gastgebern zusammen – den Professoren Andrew Putnis und Stephan Klemme am Institut für Mineralogie sowie Prof. Dr. Thorsten Kleine am Institut für Planetologie. Unter anderem untersucht der gebürtige Engländer den Ursprung der flüchtigen Substanzen, die auf der Erde vorkommen – darunter Wasser.
Nach seinem Geologie-Studium in Oxford, England, promovierte Hugh O'Neill 1978 in Manchester. Seine Postdoktorandenzeit verbrachte er an der Arizona State University, USA. 1981 zog er nach Australien, um an der "Research School of Earth Science" an der ANU zu forschen. 1987 war er an der Gründung des Bayerischen Geoinstituts für Experimentelle Geochemie und Geophysik an der Universität Bayreuth beteiligt. Anschließend forschte er dort einige Jahre, bis er 1994 an die ANU zurückkehrte, wo er 2004 zum Professor ernannt wurde. Er ist inzwischen stellvertretender Direktor der Research School of Earth Sciences.
Im Jahr 2000 erhielt Hugh O'Neill den Forschungspreis der Alexander-von-Humboldt-Stiftung. Diese Auszeichnung ermöglichte ihm bereits drei Forschungsaufenthalte in Deutschland – darunter ein Besuch bei Stephan Klemme an der WWU. Nun ist er für einen weiteren Forschungsaufenthalt nach Münster zurückgekehrt. Hugh O'Neill ist Träger zahlreicher weiterer Preise und Auszeichnungen, darunter die Schlumberger-Medaille der Mineralogischen Gesellschaft von Großbritannien und Irland, die Bunsen-Medaille der "European Geosciences Union" und die Bowen-Medaille der Amerikanischen Geophysikalischen Gesellschaft.