Heitfeld-Preise 2013 verliehen
Herausragende Master- und Doktorarbeit werden vom Institut für Geologie und Paläontologie der Universität Münster ausgezeichnet
Münster (upm), 18. Juli 2013
Die Preisträger Armin Dielforder (2. v. l.) und Dr. Charlotte Ockert (Mitte) erhielten den Heitfeld-Preis für ihre herausragenden wissenschaftlichen Arbeiten.
Zum zwölften Mal hat das Institut für Geologie und Paläontologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) heute, 18. Juli, den Heitfeld-Preis der "Hildegard und Karl-Heinrich Heitfeld Stiftung" verliehen. Im Schlossgarten-Café wurden Armin Dielforder für seine Masterarbeit und Dr. Charlotte Ockert für ihre Doktorarbeit ausgezeichnet. Prof. Dr. Hans Kerp, Dekan des Fachbereichs Geowissenschaften, überreichte die Auszeichnungen. Armin Dielforder erhielt 1500 Euro für seine Masterarbeit, Dr. Charlotte Ockert 2500 Euro für ihre Dissertation. Grußworte sprachen Prof. Dr. Harald Strauß, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Geologie und Paläontologie, und Prof. Dr. Ursula Nelles, Rektorin der WWU Münster.
In seiner Masterarbeit beschäftigte sich Armin Dielforder mit den verschiedenen Stadien des Gletscherrückzugs in den Schweizer Alpen. Diese hat der 33-Jährige mittels der Datierung von durch die Gletscherbewegung abgeschliffenen Gesteinen (Gletscherschliffen) rekonstruiert. Die Daten zeigen, dass ein erstes Aufbrechen der Eiskappe zeitgleich mit dem Abschmelzen der Gletscher im Alpenvorland vor etwa 18.000 Jahren erfolgte. Das Schmelzen der Gletscher in höher gelegenen Gebieten erfolgte vor rund 14.300 Jahren, also wesentlich später. Zu dieser Zeit stiegen die Temperaturen in den Alpen innerhalb weniger Jahrhunderte um mehr als drei Grad an. Dies ist eine Größenordnung vergleichbar mit dem derzeitigen Klimawandel.
Charlotte Ockert hat sich in ihrer Doktorarbeit mit sekundären chemischen Prozessen in ozeanischen Sedimenten beschäftigt, welche die primären Signale über Ablagerungs- und Klimabedingungen verändern können und so möglicherweise zu fehlerhaften Schlussfolgerungen führen. Dabei fand die 31-Jährige heraus, dass neben der Ausfällung und Lösung von Kalziumkarbonat auch Ionenaustausch-Prozesse zwischen dem Sediment und Wasser in den Sedimentporen die Untersuchungsergebnisse beeinflussen können. So wird es nötig sein, bei der zukünftigen Auswertung von Prozessen in Sediment-Fluid-Systemen die Ergebnisse von Charlotte Ockerts Arbeit zu berücksichtigen.
Die "Hildegard und Karl-Heinrich Heitfeld Stiftung" hat sich der Förderung der Geologie und Paläontologie verschrieben, indem sie Stipendien an besonders förderungswürdige Studierende und Preise an herausragende Masterarbeiten und Doktorarbeiten vergibt. Sie wurde von Prof. Dr. Dr. h. c. Karl-Heinrich Heitfeld gegründet. Der Träger des Bundesverdienstkreuzes erster Klasse war nach Studium und Promotion in Münster viele Jahre Professor für Ingenieurgeologie und Hydrogeologie an der RWTH Aachen.