WWU startet Spenden-Kampagne für das neue Geomuseum
Universität verspricht "Mammut-Erlebnis" / Unterstützung von Ex-Regierungspräsident Dr. Peter Paziorek
Münster (upm), 14. Oktober 2011
Im neuen Geomuseum erhält das "Ahlener Mammut" ein eigenes Mammutfenster, durch das die Besucher es schon von außen bestaunen können.
Prof. Dr. Harald Strauß (l., Institut für Geologie), Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles und Dr. Peter Paziorek präsentieren das Modell des neuen Geomuseums.
"Machen Sie Wissen zu einem Mammut-Erlebnis": Unter diesem Motto hat die Westfälische Wilhelms-Universität Münster (WWU) am heutigen Freitag (14.10.) eine Spenden-Kampagne zugunsten des neuen Geomuseums gestartet. Rund die Hälfte der Gesamtkosten von rund 4,5 Millionen Euro hat die Universität bereits gegenfinanziert. Die Lücke von 2,3 Millionen Euro will die WWU jetzt mit Hilfe von Spendern schließen. "Jetzt kommt es darauf an, Menschen zu finden, denen das neue Museum genau wie uns am Herzen liegt", betonte Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles. "Menschen, die einen entscheidenden finanziellen Beitrag leisten möchten, um den Besuchern ein herausragendes Museumserlebnis zu ermöglichen."
Tatsächlich ist das Geomuseum, ein Zusammenschluss der zwei bis 2007 getrennten Museen des Geologisch-Paläontologischen Instituts und des Instituts für Mineralogie, in der Region einzigartig: Nur hier lassen sich die 13,8 Milliarden Jahre vom Urknall bis heute erleben - nirgendwo sonst können die Besucher die erdgeschichtliche Entwicklung von Westfalen so hautnah erfahren. 90 Prozent der Ausstellungsstücke sind Originale. Wahrzeichen ist das 1910 entdeckte und etwa 40.000 Jahre alte Ahlener Mammut, das in Zukunft von außen durch ein "Mammutfenster" bestaunt werden kann.
Das Geomuseum wird in drei große Bereiche unterteilt sein. Im ersten Teil der Ausstellung, die den "Geschichten der Erde" gewidmet ist, können sich die Besucher darüber informieren, wie die Welt zu dem wurde, was sie heute ist. Im Bereich "Geschichten der Wissenschaft" erfahren sie, wie die Forscher die Welt sehen und welche Münsteraner ihr Leben der Wissenschaft gewidmet haben. Der dritte Teil der Ausstellung trägt den Titel: "Geschichten des Lebens in Westfalen". Hier gibt es beispielsweise Antworten auf die Fragen: Warum lag Westfalen einst 300 Meter unter Wasser? Und weshalb lag Münster einst am Äquator? Zwei weitere der zahlreichen Besonderheiten: In einem mobilen Labor lernen Kinder und Jugendliche die Geowissenschaften spielerisch kennen - in einer künstlich im Zeitraffer wachsenden Tropfsteinhöhle können die Besucher die Entstehung von Tropfsteinen verfolgen.
Vor diesem Hintergrund setzt die WWU darauf, dass möglichst viele Freunde und Förderer der Universität mit einer Spende dem neuen Geomuseum den entscheidenden Anschub geben. Das Fundraising-Konzept sieht vor, mit einer Spende symbolisch einen Teil der 13,8 Milliarden Jahre vom Urknall bis heute "kaufen" zu können. Jeder Euro zählt: Für beispielsweise 1000 Euro kann man sechs Millionen Jahre sein Eigen nennen, für 10.000 Euro gibt es 60 Millionen Jahre - ab dieser Summe werden die Namen der Spender auf einem spiralförmigen Zeitstrahl, der im Eingangsbereich im Boden des Museums eingelassen ist, genannt.
Die Universität hat bereits einen prominenten Fürsprecher an ihrer Seite: Der ehemalige Regierungspräsident Dr. Peter Paziorek wird die Fundraising-Aktivitäten der WWU unterstützen. "Das neue Geomuseum wird für Münster und für die Region eine echte Bereicherung sein. Ich bin sicher, dass wir viele Verbündete finden, die die Universität bei dieser großartigen Aufgabe unterstützen."