Eine Arbeitserleichterung im Studium
Neues Online-Portal ermöglicht Studierenden der Geowissenschaften problemlosen Zugriff auf Geodaten
Nach mehr als drei Monaten technischer Planung und Umsetzungsarbeiten ist es nun so weit: Das neue Geodatenportal "StudMap14" der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) ist online. Ziel dieses Geodatendienstes ist es, Studierenden des Fachbereiches Geowissenschaften lizenzrechtlich unbedenkliche und direkt nutzbare Geodaten zur Verfügung zu stellen. Dazu gehören zum Beispiel digitale Karten, Luft- oder Satellitenbilder. Auch allgemeine Metadaten mit Raumbezug, beispielsweise eigene Forschungsberichte oder Ergebnisse von Studien-, Bachelor- und Masterarbeiten, sollen künftig über das per WWU-Intranet zugängliche Portal erhältlich sein.
Projektleiter Georg Kaspar, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zentrum digitale Medien (ZDM) des Fachbereiches, hat selbst in Münster Geoinformatik studiert. Er weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es für Studierende und auch Lehrende sein kann, Geodaten für Studienprojekte zu beschaffen. "Obwohl wir privat zunehmend Geodatenquellen wie Google Earth oder verschiedenste Navigationsservices nutzen, eröffnen sich diese Dienste nicht automatisch auch für Studienvorhaben. Denn dafür kann man derartige Daten nur sehr eingeschränkt nutzen", erklärt der Geoinformatiker. Es seien neben technischen Schwierigkeiten vor allem Lizenzprobleme und unterschiedliche Geodatenstandards, welche den Studierenden das Leben schwer machen.
Das neue Portal bündelt Daten, die von verschiedenen Geodiensten zur Verfügung gestellt werden, und ermöglicht den Studierenden so einen einfacheren Zugriff darauf. Neben frei verfügbarer Karteninformation, wie sie zum Beispiel von der freien Wiki-Weltkarte "OpenStreetMap" angeboten wird, und eigenen Daten des Fachbereiches sind auch ausgewählte, lizenzrechtlich gesicherte Geobasisdaten der Stadt Münster, des Landes Nordrhein-Westfalen oder Satellitendaten der NASA mittels sogenannter Web Mapping Services eingebunden. Das Projekt, welches auch durch Studienbeiträge finanziert wurde, setzt dabei vor allem auf die Bereitstellung der notwendigen Dienste durch freie Software. Solche freien Programme nutzen standardisierte Schnittstellen und ermöglichen so eine problemlose Anbindung weiterer Komponenten und Programme.
Der Begriff "StudMap14" setzt sich zusammen aus "Studierende" und "map" (englisch für Landkarte); die 14 steht für die Nummer, die an der WWU dem Fachbereich Geowissenschaften zugeteilt ist. Das neue Geodatenportal soll künftig noch weiter ausgebaut werden. Es ist zudem ein erster Baustein einer geplanten umfassenden Geodateninfrastruktur am Fachbereich Geowissenschaften, welche sich an nationalen und internationalen Standards orientieren soll. Der Leiter des ZDM, Dr. Torsten Prinz, erklärt: "Es freut mich besonders, dass wir hier die studentische Nutzerperspektive auf die Geodaten als erste, wichtige Baustelle unserer geplanten Initiative angehen konnten, um so zunächst die Datenversorgung der Studierenden zu optimieren."
Münster (upm), 31. Januar 2011