Geoinformatiker erforschen das Navigationsverhalten von Wüstenameisen
Geoinformatiker der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster haben gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der Universitäten Sheffield, Toulouse und Edinburgh eine neue Methode basierend auf Künstlicher Intelligenz (KI) entwickelt, mit der sie Insekten in ihrer natürlichen Umgebung präzise untersuchen. Die Methode wurde am Beispiel von Wüstenameisen angewandt, um zu verstehen, wie diese Insektenart in ihrer Umgebung nach Futter sucht, Orte wiedererkennt und den Weg zurück zum Nest findet.
Mithilfe eines Datensatzes von 151 Videos, in dem einzelne Ameisen vom Verlassen ihres Nestes auf der gesamten Futtersuche verfolgt wurden, hat das Forschungsteam neue Erkenntnisse über das Verhalten der Ameisen entdeckt: Die Insekten lernen sehr schnell und prägen sich die Route zurück zum Nest nach nur einer erfolgreichen Wegstrecke ein. Zudem entwickeln die Ameisen verschiedene Wegstrecken über die Zeit, was darauf hindeutet, dass die Tiere unterschiedliche Strategien zur Erkundung ihrer Umgebung verwenden. Außerdem ermöglicht die hohe Präzision des Verfahrens, sogenannte oszillierende Bewegungen der Ameisen zu untersuchen, die für das menschliche Auge nahezu unsichtbar sind. Die Studienergebnisse sind in dem Fachmagazin Science Advances veröffentlicht.
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