Dr. Philipp Romeike mit Universitätspreis der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster ausgezeichnet
[11.01.2016] Beim Neujahrsempfang der Universität Münster ist Dr. Philipp Romeike, ehemaliger Doktorand des Graduiertenkollegs „Vertrauen und Kommunikation in einer digitalisierten Welt“, mit dem Dissertationspreis 2015 ausgezeichnet worden. Insgesamt sechs Absolventen der WWU erhielten von Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles den mit jeweils 7.500 Euro dotierten Dissertationspreis.
Philipp Romeike, der in dem beachtlichen Zeitraum von 32 Monaten promoviert hat, beschäftigte sich in seiner Dissertation mit dem Management virtueller Teams. Zwei von drei international agierenden Unternehmen arbeiten bereits mit virtuellen Teams. Charakteristisch für diese Form der Arbeitsbeziehung ist dabei der reduzierte direkte Kontakt, was die Ausübung von Kontrolle durch den Vorgesetzten erschwert und gleichzeitig die Bedeutung von gegenseitigem Vertrauen steigert. Romeike untersuchte, wie eine effektive Mitarbeiterführung gestaltet werden kann, die sowohl die Ausübung von Kontrolle als auch den Aufbau von Vertrauen unter den Teammitgliedern und zwischen den Hierarchieebenen ermöglicht.
Umfrageergebnisse unter mehreren hundert Außendienstmitarbeitern und Teamleitern verdeutlichen unter anderem, dass Virtualität ein Absinken des Vertrauens der Mitarbeiter zur Folge hat. Dieser Effekt wird jedoch über eine gesunkene Legitimation des Kontrollverhaltens des Vorgesetzten vermittelt. Schafft es der Vorgesetzte, seine Legitimation in den Augen der Mitarbeiter aufrecht zu erhalten, hat Virtualität keine negativen Einflüsse auf das Vertrauen der Mitarbeiter. Basierend auf diesen Erkenntnissen entwickelte Romeike einen Fragebogen, der Führungskräften entlang von sechs Dimensionen aufzeigt, wie sie die Akzeptanz ihres Kontrollverhaltens steigern können.
Die englischsprachige Dissertation leistet einen grundlegenden Beitrag zur Erforschung eines aktuell relevanten Forschungsfelds. Insbesondere der entwickelte Fragebogen stellt ein innovatives Instrument zur Führungskräfteentwicklung dar und ist von hoher praktischer Relevanz. Die kumulative Dissertation basiert insgesamt auf Daten von rund 1.500 Personen, die mit qualitativen sowie quantitativen Methoden analysiert wurden. Die Ergebnisse der Arbeit sind bereits in mehreren internationalen Zeitschriften publiziert sowie auf internationalen Konferenzen vorgestellt worden.