Hauptseminar: Schrift und Tradition. Eine Grundfrage der ökumenischen Hermeneutik (SS 2001)
ergänzende Informationen und Materialien
- Veranstaltungsnummer:
- 021246
- Teilgebiete:
- D; P: C1; SI: C2; SII/I; C3
- Zeit:
- Do., 16-18h
- Ort:
- KThS III
- Beginn:
- 26.04.2001
Der reformatorische Ruf, "sola scriptura" ("allein durch die Schrift")
sei die kirchliche Lehre zu begründen, findet in den Texten des 2.
Vatikanischen Konzils zugleich Anerkennung und kritische Weiterführung:
Allein die Heilige Schrift gilt als "innovativ" wirksam, die kirchliche
Tradition hat rein "konservative" Bedeutung: Die Tradition der Kirche
bewahrt das Gotteszeugnis der biblischen Schriften im Wechsel der
Zeiten durch die geformte Gestalt autorisierter amtlicher Auslegung und
Verkündigung. Das Seminar geht grundlegenden Fragen der Schrift- und
Dogmenhermeneutik nach, zeigt die erreichten Annäherungen und die noch
bestehenden Kontroversen im Verständnis von Schrift und Tradition auf
und konkretisiert die ökumenisch relevanten Fragen an ausgewählten
thematischen Beispielen (etwa: Petrusdienst, Frauenordination,
Mariendogmen), bei denen sich die bleibenden Schwierigkeiten bei einer
gemeinsam angezielten Schriftbegründung der kirchlichen Lehren
aufzeigen läßt.
Methode
Häusliche Lektüre von Texten zu jeder Seminarsitzung, Austausch im
gemeinsamen Gespräch und Vertiefung einzelner Themen in Kurzreferaten,
die zu Semesterbeginn vereinbart werden.
Einführende Literatur
-
Dorothea Sattler, Die Kirchen unter Gottes Wort. Schriftverständnis und
Schriftauslegung als Thema ökumenischer Dokumente, in: Theodor
Schneider / Wolfhart Pannenberg (Hg), Verbindliches Zeugnis, Bd. 3 :
Schriftverständnis und Schriftauslegung (Freiburg-Basel-Wien 1998)
13-42.
Bedingungen für den Erwerb eines Leistungsnachweises
Regelmäßige Teilnahme, Vorbereitung der Sitzung durch Textlektüre und schriftliche Hausarbeit auf der Basis eines Referats.