Markus Pfannkuchen: Archäologie der Moral

Zur Relevanz von Michel Foucault für die theologische Ethik
Studien der Moraltheologie - Abteilung Beihefte Bd. 6, 2000, 140 S., br., ISBN 3-8258-4811-6 Pick It!


Eine Archäologie der Moral im Anschluss an die Arbeiten Michel Foucaults sucht die verschütteten Wurzeln unseres Selbstverständnisses und unserer Handlungsorientierungen aufzudecken. Aus einem solchen Unternehmen entwickeln sich unabweisbare Spannungen zu einer normativen Ethik. Doch gerade dieses spannungsreiche Verhältnis ist es, das für eine theologische Ethik von Relevanz ist. Sie ist wegen ihrer Bestimmung aus dem christlichen Glauben darauf verwiesen, allen Versuchen, das menschliche Leben aus sich selbst heraus abzuschließen, zu widerstehen. Nicht der gegenwärtige Mensch ist der alleinige Herr der Geschichte und nicht sein Bild vom Menschen das für alle Zeiten gültige. Kommt es aber dazu, dass ein bestimmtes Bild vom Menschen als Norm allen Menschseins gesetzt wird und dass dieses zum Ausgangspunkt und Ziel aller möglichen Rede vom Menschen wird, dann ist nicht allein um des Menschen willen, sondern auch um Gottes willen Widerstand zu leisten.

Über den Autor

Markus Pfannkuchen, geb. 1970, studierte Katholische Theologie, Geschichte, Erziehungswissenschaft und Philosophie in Köln, Bonn und Bangalore (Indien). Er arbeitet zur Zeit als Studienreferendar.

Die Vereinigung der deutschsprachigen Moraltheologen und der LIT Verlag veranstalteten Anfang 2000 einen Wettbewerb für moraltheologische Nachwuchsarbeiten. Der erste Preis wurde zweimal vergeben an C. Ant (WWU Münster) und M. Pfannkuchen (Universität zu Köln) - zugleich Band 5 und 6 der Studien der Moraltheologie, Abteilung Beihefte.