Ein Beitrag zur systematischen Analyse des Gewissensbegriffs in der katholischen nordeuropäischen Renaissance
Studien der Moraltheologie Bd. 10, 2000, 552 S., 79.80 DM, br., ISBN 3-8258-4235-5
Die Größe "Gewissen" scheint gerade in jüngster Zeit nichts von ihrer
kontroversen Aktualität eingebüßt zu haben. Sowohl in der katholischen
Moraltheologie als auch in anderen Bereichen des ethischen Dialogs
beruft man sich gern auf "das Gewissen", wobei nicht selten auf die
Begriffsgeschichte rekurriert wird. Die vorliegende Arbeit unternimmt
den Versuch, der spannungsvollen Mehrschichtigkeit dieser vielgestalten
Größe in der nordeuropäischen Renaissance auf die Spur zu kommen, einer
Epoche, die wie die unsrige von gravierenden gesellschaftlichen,
weltanschaulichen und religiösen Umbrüchen gekennzeichent ist. Anhand
dreier für ihre Zeit und die unterschiedlichen Anschauungen
exemplarischer Autoren - Adrian von Utrecht, Erasmus von Rotterdam und
Thomas More, wird die Spannung zwischen intellektueller Reflektion und
eixistenzieller Konfrontation aufgezeigt, die den Phänomenen innewohnt,
die wir mit "Gewissen" bezeichnen.
Die Untersuchung setzt ein bei einer sprachanalytischen Differenzierung
der unterschiedlichen Bedeutung der Vokabel "Gewissen", um schließlich
zu einem phänomenologisch begründeten Raster zu gelangen, das den
nachfolgenden ideengeschichtlichen Untersuchungen zugrundegelegt werden
kann.
Über den Autor:
Rudolf Branko Hein O. Praem, geb. 1967, 1987-92 Studium der kath. Theologie in Münster und London. Dipl. Theol. 1992, im selben Jahr Eintritt in den Orden der Prämonstratenser (Abtei St. Johann, Duisburg-Hamborn), Promotion und Priesterweihe 1999, z.Zt. Seelsorger an St. Johann und St. Joseph, Duisburg-Hamborn.