Studien zur ethischen Bedeutung prosozialen und repressiven Handelns
Studien der Moraltheologie Bd. 4, 1997, 128 S., 29.80 DM, br., ISBN 3-8258-3329-1
Helfen und Strafen stellen zwei gegensätzliche Modalitäten
zwischenmenschlicher Beziehungen dar. Sie kennzeichnen sowohl das Leben
zwischen Individuen als auch komplexe gesellschaftliche Mechanismen.
Ethische Reflexion - theologischer sowie philosophischer Provenienz -
hat versucht, diese Modalitäten mit moralischen Ansprüchen zu
verbinden, so daß ihr Gegensatz etwas erträglicher wurde. Durch drei
geschichtlich angelegte Studien zu Almosen, Folter und Todesstrafe wird
hier versucht, Gegensätzliches und Zusammengehöriges in den helfenden
und repressiven Momenten dieser verschiedenen Praktiken, zu analysieren
und systematisch zu rekonstruieren. Dabei werden sowohl Erkenntnisse
aus der Geschichte der klassischen ethischen Lehren als auch Resultate
aus der Alltagsgeschichtsforschung in die gegenwärtige
ethisch-theologische Reflexion integriert. Auf diese Weise wird ein
Beitrag zur kritischen Rekonstruktion und Neubegründung
selbstverständlicher Normen in der theologischen Ethik geleistet.
Über den Autor
Alberto Bondolfi, PD Dr. theol., geb. 1946 in Giubiasco (Tessin, Schweiz), 1977 Promotion in Moraltheologie an der theologischen Fakultät der Universität Freiburg i. Ue., 1996 Habilitation im Fach theologische Ethik an der Hochschule Luzern. Hier lehrt er heute als Privatdozent; zugleich ist er als ständiger wiss. Mitarbeiter am Institut für Sozialethik der Universität Zürick tätig. Seit 1995 ist Alberto Bondolfi Präsident der Societas Ethica, Europäische Forschungsgesellschaft für Ethik. Er ist Verfasser zahlreicher Publikationen im Bereich der theologischen Ethik.