Die deutschsprachige und europäische Theologie ist im globalen Zeitalter spätestens mit dem 21. Jahrhundert herausgefordert, sich im Horizont eines weltweiten Christentums (World Christianity), einer „kulturell polyzentrischen Weltkirche“ (vgl. Metz 1997), sowie in Auseinandersetzung mit anderen Weltreligionen und ihren Theologien zu verstehen. Hinzu kommen Globalisierung und weltweite Migration, angesichts dessen Theologien, Religionen und Kulturen heute mehr denn je herausgefordert sind, sich in Begegnung, Dialog und konkretem interkulturellen und interreligiösen Lernen um wechselseitiges Verstehen und eine Interpretation des religiös und theologisch Anderen zu bemühen. Dazu haben sich in der Fachwelt die Disziplinen der Interkulturellen Theologie und der Interreligiösen Studien herausgebildet.
Das Fach „Missionswissenschaft und außereuropäische Theologien“ bietet vor diesem Hintergrund eine Profilierungsoption mit einem spezialisierenden Studium entlang folgender alternierend bzw. in Verschränkung angebotener Lehrinhalte und Schwerpunkte:
- Christliche Theologien in außereuropäischen Kulturen. Interpretation des weltweiten Christentums als Prozesse der interkulturellen und interreligiösen Übersetzung und Grenzüberschreitung. Detailstudium einer Region außereuropäischen/r Christentums / Kirchengeschichte samt jeweiligen Ansätzen von neuen Theologien. Fokussierungen beinhalten Süd- und Südostasien, Mittlerer Osten, Westafrika, Andines Lateinamerika, Nordamerika.
- Komparative Theologie und Interreligiöse Studien. Vergleichende,interreligiöse und konstruktive Auseinandersetzung von christlichen Theologien mit jenen von anderen großen Weltreligionen, vor allem von Christentum, Islam und Hinduismus.
- Religionen und interkulturelle Konflikte. Analyse von Zusammenhängen, Erfahrungen, Lösungsansätzen von Religionen und ethnischen bzw. (inter)kulturellen Konflikten in verschiedenen geopolitischen Problemregionen.