Die Rhetorik des Monotheismus in den lateinischen Apologien
Die lateinischen Apologeten (von Tertullian bis Augustinus) orientierten sich an bereits ausgeformten griechischen Texttraditionen, bezogen sich aber auf andere Referenztexte (insbesondere Cicero /Vergil) und entwickelten mit ihrer spezifisch rhetorischen Ausbildung einen eigenen Argumentationsstil. Die Dichotomie zwischen dem Glauben an einen und an viele Götter wird von ihnen als Topos gebraucht, um die Überlegenheit des Christentums über die „pagane Umwelt“ rhetorisch zu untermauern.
Die Analyse ihrer Strategien und Darstellungsformen geht von den Gesamtzusammenhängen relevanter apologetischer Texte aus und schreitet zu einer feingliedrigen Analyse der Stellen voran, welche sich direkt auf die propagierte Unterscheidung zwischen Einzahl und Vielzahl in der Gottesvorstellung beziehen. Inspiration verspricht dabei die „Nouvelle Rhétorique“ (Chaim Perelman), welche die antike Rhetorik auf einer neuen philosophischen Grundlage weiterschreiben möchte und dabei ein Instrument zur Auffindung spezifischer Formen von Argumentation bietet.