Polemik und Konflikt im Neuen Testament

Gastvortrag von Prof. Dr. Wolfgang Grünstäudl an der Universität Graz am 14.11.2024
© Josef Pichler

Am 14. November hielt Prof. Dr. Grünstäudl an der Universität Graz (Österreich) einen Gastvortrag. Auf Einladung des Instituts für Neutestamentliche Bibelwissenschaft unter der Leitung von Prof. Dr. Christoph Heil sprach Grünstäudl über „Ein Buch mit schlechter Laune: Polemik, Streit und Konflikt im Neuen Testament“. Anhand von drei Fallbeispielen aus unterschiedlichen neutestamentlichen Schriftengruppen (Evangelien, Paulusbriefe, Katholische Briefe) stellte der Vortrag typische neutestamentliche Konfliktdynamiken näher vor, ordnete sie in ihre antiken Kontexte ein und eröffnete Perspektiven für ihre gegenwärtige Auslegung. 

© Josef Pichler

In einem weiten Bogen, der sich von Reinhard P. Grubers steirischen Anti-Heimatroman „Aus dem Leben des Hödlmoser“ bis hin zu bibelhermeneutischen Applikationen des Synodalen Wegs spannte, wurde deutlich, wie sehr gefährdete Identität und gefährlicher Konflikt innerhalb der kanonischen Schriften und ihrer Rezeption miteinander verwoben sind. Der Vortag, der mit einer angeregten Diskussion schloss, wurde am nächsten Tag von einem interdisziplinären Workshop flankiert, in dem Grünstäudl in einem kleineren Kreis von Forschenden aus Neutestamentlicher Exegese und Neuerer Kirchengeschichte die laufenden exegesegeschichtlichen Projekte an seinem Lehrstuhl vorstellte.