Seminar für Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie
Profil
Wir beschäftigen uns mit:
- zentralen Theorieproblemen und methodischen Fragestellungen der Religionswissenschaft und Interkulturellen Theologie;
- religionsgeschichtlichen und -philosophischen Grundkenntnissen unter anderem über Buddhismus, Islam und Hinduismus sowie Elementarkenntnisse über Neue Religiöse Bewegungen und Esoterik;
- Grundfragen und zentralen Entwürfen der Interkulturellen Theologie, Grundfragen und zentralen Entwürfen der Theologie und Hermeneutik interreligiöser Beziehungen.
Im Seminar für Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie liegt ein besonderer Schwerpunkt der Forschung auf dem Studium kognitiver und existentieller Aspekte, d.h. der sinnvermittelnden und herausfordernden Funktion in den Botschaften/Lehren/Praktiken der Religionen. Diese Aspekte werden mittels verschiedener Quellen untersucht, die sowohl schriftliche Zeugnisse aus Vergangenheit und Gegenwart als auch materielle Ausdrucksformen umfassen, wie beispielsweise Artefakte oder Rituale. Dabei bewegt sich die Arbeit des Seminars im interdisziplinären Grenzgebiet von Religionswissenschaft, Religionsphilosophie und Theologie.
Die von Religionen ausgehende existentielle Herausforderung betrifft nicht allein ihre eigenen Anhänger. Unter den Bedingungen der Gegenwart begegnen sich unterschiedliche Religionen in einem sehr viel breiteren und intensiveren Ausmaß als je zuvor in der Geschichte. In dieser Situation sind Religionen herausgefordert, wechselseitig zueinander Stellung zu nehmen und eine konsistente Deutung religiöser Vielfalt zu entwickeln. Dies impliziert einerseits ein nicht zu unterschätzendes Konfliktpotential, andererseits aber auch die Möglichkeit einer konstruktiven Veränderung in Selbst- und Fremdwahrnehmung der Religionen. Das Studium der Religionsbegegnung sowie ihrer im breiteren Sinne „theologischen“ Implikationen bilden daher einen weiteren Schwerpunkt des Seminars.
Interkulturelle Theologie reflektiert historisch und systematisch die Interaktionen zwischen Christentum und nicht-christlichen Religionen sowie die dadurch ausgelösten Transformationsprozesse des Christentums in unterschiedlichen kulturellen Kontexten. In diesem Zusammenhang werden grundlegende Fragen des Verhältnisses von Glaube und Kultur in der Auseinandersetzung mit Theologien aus Asien, Afrika, Lateinamerika und Ozeanien bearbeitet. Im aktuellen wissenschaftlichen Diskurs in der Interkulturellen Theologie spielen Debatten wie Kontextualität, Transkulturalität, Migration, Pluralität, Globalisierung und Dekolonialisierung eine zentrale Rolle. Darin zeigen sich starke Resonanzen zu gegenwärtigen gesellschaftlichen und kulturwissenschaftlichen Debatten. Dazu gehören auch Themenfelder wie Religion und Ökologie oder Religion und Gender.