Edition: Die Protokolle der lutherisch-reformierten Gesamtsynode der Grafschaft Mark und ihrer Nebenquartiere 1817-1834
Ein langjähriges Editionsprojekt ist die Veröffentlichung der "Protokolle der lutherischen und reformierten Gesamtsynode der Grafschaft Mark und ihrer Nebenquartiere mit erläuternden Dokumenten". Bisher sind die Jahrgänge 1817 bis 1820 erschienen. Die Protokolle von 1821 und 1822 liegen druckfertig vor. Die Einzigartigkeit dieser Protokolle besteht darin, daß in dem Gebiet der Mark (es erstreckt sich von Hamm bis Bochum und bis Lüdenscheid im Süden) zwei (fast) staatsunabhängige Kirchen bestanden, die sich presbyterial-synodal selbst verwalteten. Zusammen mit den rheinischen "Freikirchen" in Jülich, Kleve und Berg wehrten sie sich gegen die staatlichen Konsistorien, die das Aufsichtsrecht für sich beanspruchten. Die Protokolle legen Zeugnis von den Auseinandersetzungen ab. Im Jahr 1835 kam es zur Verständigung in der "Rheinisch-westfälischen Kirchenordnung", die die Mutter aller deutschen presbyterial-synodalen Kirchenordnungen wurde. Die Gesamtsynoden endeten im Jahr 1834.
Das zweite Thema sind die Union und die Gemeindevereinigungen. Es werden die Akten des Königs und des Ministeriums in Berlin, des Konsistoriums, der Synoden und der Gemeinden ediert. Durch ihre möglichst vollständige Veröffentlichung ergibt sich ein neues Bild von der Union und ihrer Durchführung.
Das dritte Thema ist der kirchliche Alltag. Die Berliner Entwürfe der Synodal- und Kirchenordnung 1817/18 lösten auf den Gesamtsynoden heftige Diskussionen aus. Auch wird Einblick geboten in die Pfarrwahlen, Finanzen usw. vor Ort. Die "erläuternden Dokumente" werden möglichst vollständig abgedruckt. Diese Vollständigkeit wird in den Publikationen der Territorialgeschichte bisher nirgends geboten.