Warum abgeknabberte Wimpern schön sein können...
Zu diesem Thema sprach der Münsteraner Ethnologe Dr. Guido Sprenger in der Stadtbücherei.
Zahlreiche Zuhörer im gut gefüllten Lesesaal erfuhren so einiges über die Sitten und Bräuche fremder Kulturen.
Der Vortrag war der erste in der Reihe Sex and the Body - Ethnologische Perspektiven.
Frau Dr. Gabriele Alex, eine der Initiatorinnen der Reihe, freute sich über den großen Andrang. Das zeigt,
dass das Interesse an diesem Thema da ist.
Bei vorehelichen sexuellen Kontakten von jungen Menschen auf den Trobriand Inseln, werden
die Wimpern des Partners abgeknabbert und der Rücken des Mannes mit Fingernägeln oder Muschelschalen
aufgekratzt. Dieses Zeichen wird am nächsten Tag stolz präsentiert.
Unsere eigenen Vorstellungen von Sexualität führen oft zu Missverständnissen und einem falschen Bild
von diesen Kulturen. Unter Anderem wurde der Mythos der freien, ungezwungenen Liebe in der Südsee
einmal genauer unter die Lupe genommen. Dr. Sprenger führte aus, wie der Tausch von Muschelschmuck
mit Magie und sozialem Prestige in Zusammenhang steht.
"Unglaublich interessant und dabei unterhaltsam", sagte ein Besucher nach dem Vortrag, der
neugierig auf die noch kommenden Vorträge gemacht hat.