Sozialisierte Maschinen. Zur gesellschaftlichen Funktion von Künstlicher Intelligenz

Autor/innen

  • Dr. Fabian Anicker

DOI:

https://doi.org/10.17879/zts-2023-5746

Schlagworte:

Künstliche Intelligenz, KI, Soziologie, machine learning, Gesellschaftstheorie, Theorie multipler Differenzierung, implizites Wissen, Differenzierung

Abstract

Das beispiellose Entwicklungs- und Verbreitungstempo von Künstlicher Intelligenz deutet auf eine Transformation von grundsätzlicher gesellschaftlicher Bedeutung hin. Bisher ist es der Soziologie jedoch noch nicht gelungen, diese Strukturtransformation überzeugend auf den Begriff zu bringen; wohl auch, weil kein dezidiert soziologischer Begriff von KI vorliegt. Der in diesem Aufsatz unterbreitete Vorschlag lautet, künstlich intelligente Systeme als sozialisierte Maschinen zu begreifen,
die funktionsnotwendiges implizites Wissen inkorporieren und ersetzen können. Diese Perspektive eröffnet Einsichten bezüglich der Funktion von KI in der Gesellschaft und zeigt, welche Verschiebungen gesellschaftlicher Kontroll- und Machtverhältnisse zu erwarten sind.

The unprecedented pace of development and diffusion of artificial intelligence seems to mark a transformation of fundamental social importance. So far, sociology has not succeeded in convincingly conceptualizing this structural transformation; probably because there is no decidedly sociological concept of AI. The proposal made in this paper is to conceive of artificially intelligent systems as socialized machines that can incorporate and replace functionally necessary tacit knowledge. This perspective opens up insights regarding the function of AI in society and shows which shifts in societal control and power relations can be expected.

Downloads

Veröffentlicht

2024-07-22

Zitationsvorschlag

Anicker, F. (2024). Sozialisierte Maschinen. Zur gesellschaftlichen Funktion von Künstlicher Intelligenz. Zeitschrift für Theoretische Soziologie, 12(1), 79–105. https://doi.org/10.17879/zts-2023-5746