Versionen: Das Sonderwissen sozialer Milieus und seine Differenzierung
DOI:
https://doi.org/10.17879/zts-2014-4852Abstract
In Milieus verdichten sich die Interaktions- und Kommunikationszusammenhänge sozialer Welten zu einem „common ground“ (Gumperz 2002). Konstitutiv für diese posttraditionalen Gemeinschaften (Hitzler 1998) ist, wie für Webers „Sippe“, ein „reales Gemeinschaftshandeln“, was sie von abstrakten politischen Gemeinschaften wie der Nation oder von der ‚ethnischen‘ Gruppe unterscheidet, die „nur (geglaubte) ‚Gemeinsamkeit‘, nicht aber ‚Gemeinschaft‘ ist“ (Weber 1972: 237). Es handelt sich bei ihnen um ‚Gruppen Gleichgesinnter‘, bei denen sich die Bindung ans Milieu vom issuezentrierten Handlungsinteresse zum emotional grundierten Selbstzweck transzendiert.