Wie viel Kritik verträgt die Korrektur der Gesellschaft?

Autor/innen

  • Daniel Witte Käte Hamburger Kolleg »Recht als Kultur«

DOI:

https://doi.org/10.17879/zts-2021-4769

Abstract

Die Aufmerksamkeitsökonomie von Gegenwartsgesellschaften, so lässt sich eine der Prämissen von Marc Mölders’ zwar vergleichsweise schmaler aber umso ambitionierterer und, um es gleich zu sagen: unbedingt lesenswerter Studie zusammenfassen, lässt die Generierung von »Publizität« zu der entscheidenden Stellschraube für gezielte Einflussnahmen auf den Wandel gesellschaftlicher Strukturen werden (89 ff.1). Zwar geht diese Entwicklung mit einem erhöhten Aufkommen öffentlich vernehmbarer kritischer Interventionen einher, sie entzieht ihnen aber zugleich systematisch notwendige Resonanz und reduziert damit die Wahrscheinlichkeit ihres Erfolges. Im Medium von Publizität (101 ff.), so wiederum die Hauptthese der Arbeit, basiere die Chance zum Anstoß von Veränderungen daher darauf, die Irritation von Funktionssystemen über Systemgrenzen hinweg so zu gestalten, dass ihre Ignorierbarkeit in allen drei Sinndimensionen der Systemtheorie minimiert, der Aufmerksamkeits- und Irritationseffekt also zu relativ dauerhaften, insofern stabilisierten Zumutungen gesteigert und so ein entsprechender Anpassungsdruck aufgebaut wird.

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Veröffentlicht

2022-01-01

Zitationsvorschlag

Witte, D. (2022). Wie viel Kritik verträgt die Korrektur der Gesellschaft?. Zeitschrift für Theoretische Soziologie, 10(2), 248–261. https://doi.org/10.17879/zts-2021-4769