Die Theorie funktionaler Differenzierung als integratives Programm einer Soziologie der Moderne?
Eine Erwiderung auf Uwe Schimanks analytisches Modell aus global vergleichender Perspektive
DOI:
https://doi.org/10.17879/zts-2017-4136Schlagworte:
Gesellschaftstheorie, funktionale Differenzierung, Modernisierung, Globalisierungs- und Weltgesellschaftstheorie, Kultur, historisch-komparative Soziologie, Niklas Luhmann, Regionen, KontingenzAbstract
In seinem Beitrag (Zeitschrift für Theoretische Soziologie 2/2015) legt Uwe Schimank den »Grundriss einer integrativen Theorie der modernen Gesellschaft« vor. Er argumentiert, dass wesentliche Aspekte der modernen Gesellschaft durch eine stark an die Theorie funktionaler Differenzierung (Luhmann) angelehnte Perspektive erfasst werden können. Differenzierungstheorien im Sinne Schimanks porträtieren die moderne Gesellschaft als sein Zusammenspiel autopoietisch-geschlossener Teilsysteme, die sich an Codes/Leitwerten orientieren. Der vorliegende Beitrag untersucht auf der Basis einer global vergleichenden Perspektive Schimanks Kernthesen. Aus einer solchen Beobachterperspektive zeigt sich, dass dem behaupteten Verhältnis von funktionaler Differenzierung und Moderne grundsätzlich mit Skepsis zu begegnen ist. In kritischer Auseinandersetzung mit Schimank werden die Grenzen der Theorie funktionaler Differenzierung und Herausforderungen historischsoziologischer Forschung für die verschiedenen Regionen in der Moderne herausgearbeitet.