Welcher Individualismus? Welche Reduktion?

Eine Auseinandersetzung mit dem Programm des Reduktiven Individualismus

Autor/innen

  • Rainer Schützeichel Universität Bielefeld, Fakultät für Soziologie

DOI:

https://doi.org/10.17879/zts-2016-4081

Abstract

Jens Greve hat wie nur wenige in der deutschen Soziologie in den letzten Jahren das internationale Terrain der sozialtheoretischen Forschungen auf einem hohen Niveau durchmessen. Insbesondere seinen Arbeiten ist es zu verdanken, dass grundsätzliche Problemstellungen soziologischer Theoriebildung im Alltagsgeschäft nicht vergessen, sondern in der Auseinandersetzung mit aktuellen sozialtheoretischen Entwicklungen präsent gehalten werden. In seinem Buch, welches aus einer Kompilation überarbeiteter Einzelveröffentlichungen besteht, legt er nun erstmals eine »Summa« seiner Arbeiten vor, in denen er in Auseinandersetzung mit den Klassikern wie mit rezenten Positionen das Programm eines Reduktiven Individualismus zu bestimmen wie zu verteidigen sucht. Der Reduktive Individualismus bezieht sich auf das Weber-Programm, das sich prägnant in einer berühmten Textstelle im Kategorien-Aufsatz (Weber 1988: 439) formuliert findet, in welcher besonders die methodologischen Prämissen des Neukantianismus wie individualistischen Prämissen der Menger-Schule zum Tragen kommen: Es sei Aufgabe der Soziologie, »Arten des menschlichen Zusammenhandelns, […] auf »verständliches« Handeln, und das heißt ausnahmslos: auf Handeln der beteiligten Einzelmenschen, zu reduzieren.« Damit sind zwei miteinander verbundene Aspekte angesprochen: Erstens die »Reduktion« sozialer Phänomene auf Handlungen, zweitens die »Reduktion« des »Zusammenhandelns« auf Einzelhandlungen.

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Veröffentlicht

2016-08-01

Zitationsvorschlag

Schützeichel, R. . (2016). Welcher Individualismus? Welche Reduktion? Eine Auseinandersetzung mit dem Programm des Reduktiven Individualismus. Zeitschrift für Theoretische Soziologie, 5(1), 101–114. https://doi.org/10.17879/zts-2016-4081