Was, wenn es viel mehr Positives gäbe?
Zur Verteidigung der Spätkapitalismustheorie gegen den Bekanntesten unter ihren Erneuerern
DOI:
https://doi.org/10.17879/zts-2014-4019Abstract
Was soll man sagen zu diesem Buch? Zu einem Buch, das die akademische Soziologie hierzulande schlagartig zurück in die öffentliche Debatte gebracht hat, das eine renommierte Einrichtung der Max-Planck-Gesellschaft zum wahrnehmbaren Ort wissenschaftlicher Kapitalismuskritik hat werden lassen – und das man, in seiner gelungenen Mischung aus zugespitzter Analyse und politischem Impetus, nicht nur seines beeindruckenden Verkaufs- und Rezeptionserfolgs wegen gerne selber hätte schreiben mögen? Was anderes dazu sagen als ein schlicht-anerkennendes: »Chapeau!«? Die Frage stellt sich zudem in verschärfter Form, weil man vermuten kann und muss, dass die im Laufe des Erscheinungsjahres nur so aus dem Boden zeitdiagnostischer Sehnsucht gesprossenen Kommentare und Kritiken, Rezensionen und Reflexionen eigentlich schon alles gesagt haben, was an Wesentlichem zu Wolfgang Streecks Buch zu sagen wäre. Wenn ich hier dennoch das Wagnis eingehe, all dem Gesagten noch etwas hinzuzufügen, so in der Hoffnung, dass dieses Etwas etwas durchaus Eigenes ist.