Jean-François Lyotard, Der Widerstreit
Abstract
Der französische Philosoph Jean-François Lyotard, auf den ich im Zuge meiner Habilitation im Kontext der Postmoderne-Debatte stieß, hat diese entscheidend geprägt. Sein Konzept des „Widerstreits“ erhellt die Ungerechtigkeiten, die dadurch entstehen, dass Werte und Perspektiven nicht anerkannt werden, wenn sie nicht dem herrschenden Diskursmuster entsprechen. Wir leben nebeneinander in verschiedenen Welten. Wolfgang Welsch postuliert Brückenschläge zwischen ihnen, die nur eine „transversale Vernunft“ zu leisten vermag. Auf dieser Basis wird eine praktisch-theologische Konkretisierung vorgeschlagen.
The French philosopher Jean-François Lyotard, whom I came across in the course of my habilitation in the context of the postmodern debate, has decisively shaped it. His concept of "contradiction" illuminates the injustices that arise from the fact that values and perspectives are not recognised if they do not conform to the prevailing pattern of discourse. We live side by side in different worlds. Wolfgang Welsch postulates building bridges between them, which only a "transversal reason" is able to do. A practical-theological concretisation is proposed on this basis.