Die Herausforderung fluider Formen des Gemeindeaufbaus
Abstract
Die heutigen Bedingungen der liquiden Moderne (liquid modernity) beeinflussen auch die Kirche.
Einerseits hat sie die solide-moderne Denkweise angenommen, die die für die Industriegesellschaften
typischen Strukturen voraussetzt. Andererseits engagiert sich die Kirche auch
in der liquiden Gesellschaft, zum Beispiel beim Organisieren von Großevents. Dieses Engagement
ist keineswegs unumstritten. Die begleitenden normativen Aspekte werden mit Hilfe
von vier Aspekten analysiert: Kontext, Identität, Struktur und Autorität. Es geht um vier theologische
Fragen: Wie schätzen wir die Welt ein und wie gehen wir mit ihr um? Wo manifestiert
sich das Kirche-Sein? Wie offen sind wir gegenüber der Missionsdynamik, die unser Konzept
von Innen und Außen unterminiert? Wo dient Führung wirklich den Menschen oder: Wo heiligt
sie den Namen Gottes? Diese praktisch-theologische Erkundung beinhaltet drei Vorschläge,
die neue Wege des Kirche-Seins berücksichtigen: unterstützen, moderieren und verbinden.
The contemporary conditions of what is called „liquid modernity“ also affect the Church. On
the one hand, the Church has embraced a solid modern mindset, presupposing the normativity
of structures that are typical for industrial societies. On the other hand, the Church engages
in liquid modernity, for example by organizing events. These activities do not go undisputed.
The accompanying normative questions are analyzed using four different viewpoints: context,
identity, structure, and authority. Thus, four theological questions are raised: 1) How do we
see this world and deal with it? 2) Where do we locate manifestations of being church?
3) How open are we to the dynamics of mission (undermining our conception of inside/outside)?
4) Where does leadership serve humanity, or: Where does leadership sanctify God’s
name? This practical-theological endeavor contains three suggestions in regard to the new
ways of being church: facilitating, moderating, and making connections.