„Milieuverteilung in steirischen Pfarrgemeinden“. Projektbericht über eine Milieustudie in der Diözese Graz-Seckau
Abstract
In diesem Artikel werden ein Forschungsprojekt zur gegenwärtigen Milieuverteilung in den
Pfarrgemeinden der Diözese Graz-Seckau vorgestellt und seine zentralen Ergebnisse dargestellt.
Ausgangspunkt ist die Frage, inwiefern die These der kirchlichen Milieuverengung für
Pfarrgemeinden Gültigkeit besitzt und mit welchen Milieus die MitarbeiterInnen in den Pfarrgemeinden
in Kontakt kommen. Aufgrund der vorliegenden Daten zeigt sich für die Pfarrgemeinden
der Steiermark eine doppelte Filterwirkung: Unter den als kirchenaffin eingestuften
Milieus sind die Bürgerliche Mitte und die Postmateriellen besonders stark in den Pfarrgemeinden
vertreten. Andere Milieus, wie die Benachteiligten, kommen nur sehr selten in
Kontakt mit PfarrmitarbeiterInnen. Neben diesen milieuspezifischen Ergebnissen kann auch
die Existenz der hier sogenannten Gemeindeatheisten nachgewiesen werden. Damit sind
Personen gemeint, die Kirche ausschließlich als sozialen Ort nutzen, der für sie keinerlei religiöse
Bedeutung hat.
This article portrays a research project within the parishes of the Diocese of Graz-Seckau and
illustrates its main results. Its main topics are the variance of milieus inside these parishes
and the theory of underrepresentation of some milieus within the church. Is that theory valid
for the parishes in this region? What are the milieus with which members of the parish staff
are in contact? The results of the survey reveal that some milieus display a certain dominance
within parishes. Bourgeois and post-materialistic milieus are more often represented than
those of disadvantaged people. Furthermore, one can find as part of the religious communities
„parish atheists“ who are more interested in social activities than in religious questions.