Changing mobility practices – can we learn from crises?
DOI:
https://doi.org/10.17879/sun-2024-5278Schlagworte:
mobility practices, crises, changing practices, practice theoriesAbstract
Die moderne Gesellschaft und ihre Mobilitätssysteme sind auf komplexe Art und Weise miteinander verwoben. Materielle Infrastrukturen, Ressourcenflüsse und Artefakte interagieren mit den sozial ausdifferenzierten Systemen des Alltagslebens. Diese können als Bündel von Alltagspraktiken verstanden werden, wobei Alltagspraktiken selbst sozialen Mustern, Normen und Erwartungen unterliegen. Praxistheorien eröffnen eine konzeptionelle Perspektive auf die Muster geteilter und sozial geformter Verpflichtungen, Routinen und Lebensweisen. Aufgrund der komplexen Verwobenheit von Materialitäten, Zeitlichkeiten und Sozialverhältnissen zählen viele qualitativ unterschiedliche Ereignisse und Situationen als Krisen, Störungen oder Notfälle, die Mobilitätspraktiken beeinflussen sowie die mit ihnen in Raum und Zeit verbundenen Praktiken. Die Klimakrise, die Covid Pandemie und Krise der Lebenshaltungskosten sind gegenwärtige Beispiele, die vor diesem Hintergrund reflektiert werden können. Anhand des Beispiels der Veränderung von Mobilitätspraktiken und anderen Praktiken aufgrund der Covid-19 Pandemie stellen wir konzeptionelle Überlegungen zu einem praxistheoretischen Verständnis von des Wandels von (Mobilitäts-)praktiken an und werfen dabei drei kritische Punkte auf. Diese betreffen das Definieren und Sprechen von Krisen, den Wandel von Mobilitätspraktiken und die politische „Steuerung“ des Wandels von Praktiken.
Modern society and its mobility systems interweave in complex ways. Material infrastructures, resource flows and devices interact with socially differentiated systems of everyday life. These are bundles of common everyday practices, themselves subject to social patterning, norms and expectations. Practice theories provide a way of thinking about this level of patterning, of shared and socially shaped obligations, routines, and ways of living. Because of this complexity of interweaving of materiality, temporality, spatiality and sociality, many qualitatively different events and situations can count as crises, as disruptions or emergencies, which affect mobility practices and the practices they connect in time and space. The climate crisis, the Covid pandemic, and the cost-of-living crisis are contemporary examples on which we can reflect. We reflect on how mobility and other practices have changed in response to Covid as the basis of a conceptual reflection on practice theory’s understanding of mobility practices and practice change, and conclude with three critical perspectives. These are on defining and talking in terms of crises; on change in mobility practices; and on policy ‘steering’ of practice change.
(peer reviewed)
Downloads
Veröffentlicht
Zitationsvorschlag
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Copyright (c) 2024 Noel Cass, Greg Marsden, Llinos Brown
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.