Die deutschen Stromkonzerne und erneuerbare Energien

Über organisationale Trägheit und ihre Überwindung

Autor/innen

  • Gregor Kungl

DOI:

https://doi.org/10.17879/sun-2022-4559

Schlagworte:

Nachhaltigkeit, Transformation, Organisationale Trägheit, Energiewende, Stromkonzerne, erneuerbare Energien

Abstract

Der Artikel liefert eine historisch-rekonstruierende Untersuchung des Umgangs der deutschen Stromkonzerne E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall mit erneuerbaren Energien. Die Haltung der Unternehmen wandelte sich in den zurückliegenden dreißig Jahren von einer antagonistischen Ablehnung erneuerbarer Energien bis zu einer Fokussierung auf diesen Geschäftsbereich. Die Untersuchung baut auf einer breiten Rezeption der sozialwissenschaftlichen Theoriediskussion zu organisationaler Trägheit auf und entwickelt einen forschungspraktischen Analyserahmen, der verschiedene Dimensionen und Mechanismen des Phänomens unterscheidet. Auf Basis von Interviews mit Führungskräften, der qualitativen Inhaltsanalyse von Unternehmens- und Presseberichten und quantitativen Zeitreihen wird der Prozess der Reorientierung der Stromkonzerne theoriegeleitet rekonstruiert. Der Text leistet einen Beitrag zu einer reflexiv-beobachtenden Nachhaltigkeitsforschung, indem er den Blick auf die innerorganisationalen Hindernisse nachhaltiger sektoraler Transformation und die Voraussetzungen zu deren Überwindung lenkt.

This article provides a historical-reconstructive analysis of the approach to renewable energies taken by German electricity companies E.ON, RWE, EnBW and Vattenfall. Over the past 30 years, the companies’ strategy has changed from an antagonistic rejection of renewable energies to a focus on this business sector. The study builds on a broad reception of the debate on organisational inertia in social science and presents it in an analytical framework that identifies different dimensions and mechanisms of organisational inertia. This paper offers a theory-guided reconstruction of the process of reorientation by electricity companies based on interviews with executives, a qualitative content analysis of business and press reports, and quantitative time series. The paper aims to contribute to a sociology of sustainability by drawing attention to the intra-organisational obstacles to sustainable sectoral transformation and the opportunities for overcoming them.

(peer reviewed)

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Veröffentlicht

2022-12-13

Zitationsvorschlag

Kungl, G. (2022). Die deutschen Stromkonzerne und erneuerbare Energien: Über organisationale Trägheit und ihre Überwindung. Soziologie Und Nachhaltigkeit, 8(2), 106–138. https://doi.org/10.17879/sun-2022-4559
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