Zwischen Religion und Okkultismus: METROPOLIS als Kommentar auf einen Trend der Frühen Moderne
DOI:
https://doi.org/10.17879/paradigma-2019-6064Abstract
1924 veröffentlichte Thomas Mann seinen Essay Okkulte Erlebnisse, in dem er Erfahrungen bespricht, die er Anfang der 1920er Jahre bei Besuchen von spiritistischen Sitzungen gesammelt hat. In derartigen Sitzungen sollte mittels eines Mediums der Kontakt zur Welt der Toten hergestellt werden (vgl. Pytlik 2005: 35). Manns Wortwahl bei der Beschreibung der spiritistischen Handlungen und Anwandlungen des Mediums machen nach Marianne Wünsch den Eindruck, als hätte er eher einem „biologische[n] Akt“ (Wünsch 2015: 189) anstelle eines spirituellen beigewohnt. Er bewertete seine Erlebnisse hauptsächlich negativ (vgl.: ebd.) – jedoch waren diese Sitzungen Teil eines okkulten Trends, dessen Verbreitung zur Zeit der Weimarer Republik einen Höhepunkt erreicht zu haben schien (vgl. Wünsch 1991: 97). Der Spiritismus als Teilbereich des Okkultismus war dabei „in seiner Blütezeit, d.h. in der zweiten Hälfte des 19. und im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts, das mit Abstand am weitesten verbreitete und am besten bekannte okkultistische System“ (vgl. ebd.: 84).
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