Plot Twist, Final Twist

Autor/innen

  • Anna Demmer
  • Lea Ebers
  • Kim Wessel

DOI:

https://doi.org/10.17879/paradigma-2017-6053

Abstract

Das filmische Phänomen des Plot-Twists, in der neueren Forschung auch als ,Mindfuck‘ bezeichnet, gilt seit den späten 1980er Jahren als typisches Stilmittel von Mind-Bender-Filmen. Der Begriff ‚Plot‘ bezieht sich im Gegensatz zur ‚Story‘ auf die filmisch dargestellte Abfolge von Handlungssequenzen (,sujet‘) und nicht auf die kausal-chronologische (,fabula‘) (vgl. Leiendecker 2013: 257). Twist bedeutet im Englischen soviel wie „Drehung“, „Verdrehung“, und im figurativen Gebrauch auch „überraschende Wendung“ (Strank 2014: 31). Dementsprechend ist der Begriff ‚Plot-Twist‘ in gewisser Weise irreführend, da sich die Aneinanderreihung der Handlungssequenzen in der Reihenfolge ihrer Präsentation durch den Twist nicht als vollständig unwahr herausstellt, sondern viel mehr eine zweite Bedeutungsebene beschritten wird, die bis zu diesem Zeitpunkt verborgen gewesen ist (vgl. Leiendecker 2015: 43). Der Status der Diegese wird dabei nicht grundlegend verändert, lediglich „das Wissen über das Verhältnis der Hauptfiguren zueinander“ (Strank 2014: 31) wandelt sich. Nicht der Plot ist Ziel des Umbruchs, sondern die den Ereignissen zugeschriebene Bedeutung.

Downloads

Veröffentlicht

2017-08-02

Zitationsvorschlag

Demmer, A., Ebers, L. und Wessel, K. (2017) „Plot Twist, Final Twist“, Paradigma, 1, S. 25–28. doi: 10.17879/paradigma-2017-6053.