Genres als Semiosphären. Am Beispiel des Coming-of-Age-Films
DOI:
https://doi.org/10.17879/paradigma-2020-5997Abstract
Genrebegriffe werden primär als Verständigungsbegriffe verstanden. Durch die Zuordnung eines Films zu einem Genre verändert sich die Erwartungshaltung des Rezipierenden, antizipiert wiederum vonseiten der Produktion. Genrebegriffe erfüllen eine wichtige Funktion in der Vermarktung des Films und in der Orientierung der Zuschauer*innen. Gleichzeitig sind Genrebegriffe als Analyseinstrumente in der Filmwissenschaft etabliert, die Filme gruppieren, beschreiben und historisch einordnen (vgl. Kuhn, Scheidgen u. Weber 2013: 1). Aus dieser Spannung zwischen unterschiedlichen Funktionen von Genrebegriffen ergibt sich eine Pluralität und Vielschichtigkeit von Genretheorien. Sie reichen von strukturellen Konzepten, die textimmanent distinkte Bestimmungsmerkmale von Genres postulieren, über kontextsensitive Modelle bis hin zu kognitivistischen Ansätzen, die Genres auf Rezeptionsschemata reduzieren (vgl. ebd.: 13 ff.).
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