Das Phantasialand als Zeichenland. Grundlagen und Potenziale einer Themenparksemiotik

Autor/innen

  • Stephan Brössel

DOI:

https://doi.org/10.17879/paradigma-2024-5764

Abstract

Als Erlebnisraum und Sektor der Freizeitgestaltung ist der Themenpark aus den Medienkulturen weltweit nicht mehr wegzudenken. Nicht allein ist er in wirtschaftlicher oder marketingstrategischer Sicht ein nicht unwesentlicher Faktor, der großen Konzernen wie privaten Unternehmen enorme Umsätze beschert, auch erscheint er aus medienkulturwissenschaftlicher Perspektive aufschlussreich – und relevant. Neben Statistiken, die ein eindeutiges Bild der Wirkmacht dieses Bereichs zeichnen (vgl. Anton Clavé 2007; Freitag u. a. 2023: 154–160; Statista 2023), stellen sich u. a. auch medien- und kommunikationstheoretische Fragen: Wie sind Themenparks medial konstituiert, welche Inhalte transportieren sie über ihre thematische Gestaltung?

Dass es um weitaus mehr als nur den Thrill der Coaster, den kurzweiligen Grusel in Haunted Mansions oder den Spaß in interaktiven Dark Rides geht, sollte offensichtlich sein, zeichnen Parks sich doch vor allem auch dadurch aus, dass sie Themenwelten und -bereiche konfigurieren und die Fahrgeschäfte als integralen Bestandteil anlegen. Es geht also um das Fahrerlebnis wie um das Eintauchen in eine andere Welt, darum, die eigene Alltagswelt eskapistisch hinter sich zu lassen, um zumindest temporär einen anderen Ort, eine andere Zeit zu erleben. So wurde etwa das Phantasialand in Brühl jüngst – und zum sechsten Mal in Folge – als „Europe’s Most Immersive Theme Park“ ausgezeichnet: „Immersion ist das vollkommene Eintauchen in eine phantastische Welt“ (Phantasialand 2023), heißt es auf der parkeigenen Homepage. Immersion sei „treibende Kraft und entscheidendes Ziel“ (ebd.). Da kommen weitere Fragen auf: Wie erreichen es Themenparks, solche Immersionsmomente zu schaffen? Welche Strategien oder Mechanismen etwa in der Gestaltung des Designs lassen sich ausmachen? Hier spielt der Entwurf von begehbaren Themenwelten eine entscheidende Rolle, auch die Implementierung von Geschichten oder die Abgrenzung vom Alltag. Thematisierung, Storytelling, Immersion – das wären also entscheidende Stichwörter für eine medienwissenschaftliche Auseinandersetzung.

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Veröffentlicht

2024-08-08

Zitationsvorschlag

Brössel, S. (2024) „Das Phantasialand als Zeichenland. Grundlagen und Potenziale einer Themenparksemiotik“, Paradigma, 8, S. 5–21. doi: 10.17879/paradigma-2024-5764.