Wege der Literatur- und Mediensemiotik: Textualität und Visualität in der ‚visuellen Kultur‘ der 1920er-Jahre
DOI:
https://doi.org/10.17879/paradigma-2024-5697Abstract
„Nun ist eine andere Maschine an der Arbeit, der Kultur eine neue Wendung zum Visuellen und dem Menschen ein neues Gesicht zu geben. Sie heißt Kinematograph. Sie ist die Technik zur Vervielfältigung und Verbreitung geistiger Produktion, genau wie die Buchpresse, und ihre Wirkung auf die menschliche Kultur wird nicht geringer sein.“ (Balázs 2001: 16)
Balázs nimmt in seinen zeitdiagnostischen Überlegungen an, dass diese „Wendung zum Visuellen“ mit der Ausbildung einer ‚visuellen Sprache‘ korrespondiert, die die „Kultur der Worte“ (ebd.: 19) mehr oder minder ablöse. Doch Emergenz zeigt sich, so möchten wir im Anschluss daran meinen, gerade dort, wo es zum tatsächlichen ‚Umschlag‘ kommt, zur Kopräsenz von Wort und Bild, in unterschiedlicher Weise das Textuelle visuell, markierte Multimodalität evoziert oder eine spezifische medienkonvergente Konstellation geltend gemacht wird – und das in ästhetischen Medienprodukten selbst oder in kulturkritischen Dokumenten wie dem von Balázs, wo ja genau der Übergang als solcher thematisch manifest wird.
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