Die Systemrelevanz generativer Sorgearbeit. Oder: Was kommt nach dem Töchterpflegepotential?

Authors

  • Uta Meier-Gräwe Justus-Liebig-Universität Gießen Institut für Wirtschaftslehre des Haushalts und Verbrauchsforschung

Keywords:

Frauenforschung, Familiensoziologie, Haushaltswissenschaften, Nachhaltiges Haushalten

Abstract

Der Beitrag identifiziert zunächst das auch Anfang des 21. Jahrhunderts ausgeprägte strukturelle Beharren auf der Zuweisung generativer Sorgearbeit an die weibliche Genusgruppe bei stetig steigendem Bildungsniveau der Frauen als eine entscheidende Ursache für die im europäischen Vergleich besonders starke Abnahme von Familienbildungsprozessen und rückläufigen Solidaritätsressourcen in Deutschland. Am Beispiel der Sorgearbeit für pflegebedürftige Angehörige wird herausgearbeitet, welche lebenslaufbezogenen Nachteile sich derzeit für diejenigen ergeben, die diese gesellschaftlich notwendigen, aber kaum anerkannten und mit einer Erwerbstätigkeit selten kompatiblen Fürsorgeleistungen privat übernehmen. Unter Rückgriff auf das Sachverständigengutachten zum Ersten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung werden Handlungsperspektiven aufgezeigt, die aus diesem Dilemma herausführen: Lebenslauftheoretisch gesehen, geht es um die Auflösung der traditionell nach Geschlecht getrennten Lebenswege und um eine Neujustierung sämtlicher Lebenslauf begleitenden Institutionen, so dass die Verbindung von Bildungs-, Erwerbs- und generativer Sorgearbeit als Grundmuster der Biographie einer Person und zwar unabhängig vom Geschlecht in unterschiedlichen Mischungen und mit flexiblen Übergängen gelebt werden kann.

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Published

2012-11-13
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